2.Samuel 7
Textbibel 1899
1Einmal nun, während der König in seinem Palaste wohnte - Jahwe hatte ihm nämlich Ruhe verschafft vor allen seinen Feinden ringsum -, 2sprach der König zum Propheten Nathan: Bedenke doch, ich wohne in einem Cedernpalast und die Lade Gottes weilt hinter einem Zelttuch! 3Nathan erwiderte dem Könige: Wohlan, führe aus, was du irgend im Sinne hast, denn Jahwe ist mit dir!

4Aber noch in derselben Nacht erging an Nathan folgender Befehl Jahwes: 5Wohlan, sage meinem Knechte David: So spricht Jahwe: Solltest du mir ein Haus zu einer Wohnung bauen? 6Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit der Zeit, da ich die Israeliten aus Ägypten herführte, bis zum heutigen Tage - vielmehr wanderte ich in einer Zeltwohnung umher. 7Habe ich etwa, so lange ich bei allen Israeliten umherzog, zu einem der Richter Israels, denen ich den Auftrag gab, mein Volk Israel zu weiden, je ein Wort derart gesagt: Warum baut ihr mir keinen Cedernpalast?

8So sollst du denn jetzt meinem Knechte David verkünden: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter der Herde weggeholt, daß du Fürst über mein Volk Israel werden solltest, 9habe dir beigestanden in allem, was du unternommen hast, und habe alle deine Feinde vor dir her vertilgt; und ich will dir einen Namen schaffen gleich dem Namen der Größten auf Erden 10und werde meinem Volk Israel eine Stätte anweisen und es da einpflanzen, daß es an seiner Stätte wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muß, und gewaltthätige Menschen es ferner nicht mehr bedrücken wie vordem 11seit der Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel bestellte, und will ihm Ruhe verschaffen vor allen seinen Feinden: so kündigt dir denn Jahwe an, daß Jahwe dir ein Haus bauen wird. 12Wenn deine Zeit voll ist, und du dich zu deinen Vätern legst, dann will ich deine Nachkommenschaft, die von deinem Leibe kommen wird, zu deiner Nachfolge bestimmen und will ihr Königtum bestätigen. 13Sie soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will ihren Königsthron für immer bestätigen. 14Ich will ihr Vater, und sie soll mir Sohn sein, so daß, wenn sie sich verfehlt, ich sie mit Menschenruten und mit menschlichen Schlägen züchtige, 15aber meine Gnade ihr nicht entziehe, wie ich sie deinem Vorgänger entzogen habe. 16Vielmehr soll dein Königshaus für immer vor mir Bestand haben: dein Thron soll für alle Zeiten feststehen! 17Genau diesen Worten und diesem Gesichte gemäß redete denn Nathan zu David.

18Da ging der König David hinein, setzte sich vor Jahwe nieder und rief: Wer bin ich, o Herr Jahwe, und was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht hast? 19Und das genügte dir noch nicht, o Herr Jahwe, vielmehr hast du deine Zusage auch auf das Haus deines Sklaven erstreckt und zwar auf weit hinaus, und du ließest mich schauen Geschlechter der Menschen, o Herr Jahwe. 20Aber was soll David noch weiter zu dir sagen? Du selbst kennst ja deinen Sklaven, o Herr Jahwe! 21Um deines Sklaven willen und deinem Herzen nach thatest du das, daß du deinem Sklaven alles dies Herrliche verkündigtest. 22Deshalb bist du mächtig, o Herr Jahwe, denn niemand ist dir gleich und kein Gott außer dir nach alledem, was wir mit eigenen Ohren gehört haben. 23Und wo gleicht auf Erden deinem Volke Israel ein anderes Volk, das ein Gott sich zum Volke zu erkaufen gegangen wäre, sowie ihm einen Namen zu schaffen, ihnen Großes und Furchtbares zu erweisen, vor seinem Volke ein anderes Volk und seinen Gott zu vertreiben? 24Aber du hast dir dein Volk Israel für alle Zeiten zu deinem Volke bestätigt und du, Jahwe, bist ihr Gott geworden. 25Aber nun, o Herr Jahwe, mache die Zusage, die du in betreff deines Sklaven und seines Hauses gegeben hast, wahr für alle Zeiten und thue, wie du geredet hast! 26Dann wird dein Name für alle Zeiten berühmt sein und lauten: Jahwe der Heerscharen, Gott über Israel, - und das Haus deines Sklaven David wird vor dir Bestand haben. 27Denn du, Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, hast deinem Sklaven die Eröffnung gemacht: Ich will dir ein Haus bauen! - darum hat dein Sklave sich ein Herz gefaßt, dieses Gebet dir vorzutragen. 28Nun denn, o Herr Jahwe, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit: nachdem du deinem Sklaven diese herrliche Zusage gemacht hast, 29nun denn, laß es dir gefallen und segne das Haus deines Sklaven, daß es für immer vor dir bestehe! Denn du, o Herr Jahwe, hast gesprochen, und durch deinen Segen wird das Haus deines Sklaven ewig gesegnet sein.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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