Textbibel 1899 1Als nun David in seinem Palaste wohnte, sprach David einst zum Propheten Nathan: Ich wohne nun im Cedernpalaste, während die Lade mit dem Gesetze Jahwes unter Zelttüchern weilt!
2Nathan erwiderte dem Könige: Was du irgend im Sinne hast, das führe aus, denn Gott ist mit dir! 3Aber noch in derselben Nacht erging an Nathan folgender Befehl Gottes: 4Wohlan, sage meinem Knechte David: So spricht Jahwe: Nicht du sollst mir das Haus zur Wohnung bauen! 5Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit der Zeit, da ich die Israeliten herführte, bis zum heutigen Tage - vielmehr wanderte ich in einer Zeltwohnung umher. 6Habe ich etwa, solange ich in ganz Israel umherzog, zu einem der Richter Israels, denen ich den Auftrag gab, mein Volk Israel zu weiden, je ein Wort derart gesagt: Warum baut ihr mir keinen Cedernpalast? 7So sollst du denn jetzt meinem Knechte David verkünden: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter der Herde weggeholt, daß du Fürst über mein Volk Israel werden solltest, 8habe dir beigestanden in allem, was du unternommen hast, und habe alle deine Feinde vor dir her vertilgt; und ich will dir einen Namen schaffen gleich dem Namen der Größten auf Erden 9und werde meinem Volke Israel eine Stätte anweisen und es da einpflanzen, daß es an seiner Stätte wohnen kann, und gewaltthätige Menschen es nicht mehr aufreiben wie vordem 10seit der Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe, und will alle deine Feinde demütigen. Darum kündige ich dir an, daß Jahwe dir ein Haus bauen wird. 11Wenn einst deine Zeit voll ist, daß du hingehst und dich deinen Vätern zugesellst, dann will ich deine Nachkommenschaft, die aus deinem Leibe vorhanden sein wird, zu deiner Nachfolge bestimmen und will ihr Königtum bestätigen. 12Sie soll mir ein Haus bauen, und ich will ihren Thron für immer bestätigen. 13Ich will ihr Vater, und sie soll mir Sohn sein, und ich will ihr meine Gnade nicht entziehen, wie ich sie deinem Vorgänger entzogen habe. 14Vielmehr will ich sie für immer über mein Haus und mein Königtum bestellen, und ihr Thron soll für alle Zeiten Bestand haben! 15Genau diesen Worten und diesem Gesichte gemäß redete denn Nathan zu David. 16Da ging der König David hinein, setzte sich vor Jahwe nieder und rief: Wer bin ich, Jahwe, o Gott, und was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht hast? 17Und das genügt dir noch nicht, o Gott, vielmehr hast du deine Zusage auch auf das Haus deines Sklaven erstreckt und zwar auf weit hinaus, und du ließest mich schauen Geschlechter der Menschen, Jahwe, o Gott. 18Aber was soll David noch weiter zu dir sagen? Du selbst kennst ja deinen Sklaven! 19Jahwe, um deines Sklaven willen und deinem Herzen nach thatest du das, daß du deinem Sklaven alles dies Herrliche verkündigtest. 20Jahwe, niemand ist dir gleich und kein Gott außer dir nach alle dem, was wir mit eigenen Ohren gehört haben. 21Und wo gleicht auf Erden deinem Volke Israel ein anderes Volk, das ein Gott sich zum Volke zu erkaufen gegangen wäre, sowie ihm einen Namen zu schaffen, ihnen Großes und Furchtbares zu erweisen, vor seinem Volk ein anderes Volk und seinen Gott zu vertreiben? 22Aber du hast dein Volk Israel für alle Zeiten zu deinem Volke bestimmt und du, Jahwe, bist ihr Gott geworden. 23Aber nun, Jahwe, möge sich die Zusage, die du in betreff deines Sklaven und seines Hauses gegeben hast, für alle Zeiten giltig erweisen, und thue, wie du geredet hast. 24Dann wird sich dein Name treu erweisen und für alle Zeiten berühmt sein und lauten: Jahwe der Heerscharen, Israels Gott, und das Haus deines Sklaven David wird vor dir Bestand haben. 25Denn du, mein Gott, hast deinem Sklaven die Eröffnung gemacht, daß du ihm ein Haus bauen wollest; darum hat dein Sklave sich ein Herz gefaßt, dieses Gebet dir vorzutragen. 26Nun denn, Jahwe, du bist Gott: nachdem du deinem Sklaven diese herrliche Zusage gemacht hast, - 27nun denn, laß es dir gefallen und segne das Haus deines Sklaven, daß es für immer vor dir bestehe. Denn was du, Jahwe, segnest, ist gesegnet für immer! Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |