De Bibl auf Bairisch 1Wie dyr Iesen dös allss yso prödigt hiet, verließ yr Gälau und zog eyn s judauische Oosterjordnland umhin.
2Männig Leut gfolgnd iem naachhin, und daadl ghailt yr s aau. 3Daa kaamend Mauchn zo iem, wo iem ayn Falln stölln gwollnd, und gfraagnd n: "Derf myn ietz aigntlich sein Weib wögn aynn ixbeliebignen Grund weiterhaun?" 4Er gantwortt: "Habtß n nit glösn, däß dyr Bschaffer d Menschn eyn n Anfang als Man und Weib bschaffen haat? 5Weiters haat yr gsait: 'Drum gaat dyr Man d Ölttern verlaassn und si an sein Weib binddn, und de Zwai gaand ain Leib sein.' 6Sö seind also niemer zwai, sundern ains. Was aber dyr Herrgot verbunddn haat, dös derf dyr Mensch nit trennen." 7Daa gmainend s aber schoon: "Zo was haet n naacherd dyr Mosen vorgschribn, däß myn irer aynn Schaidbrief göbn mueß, wenn myn si von irer trennt?" 8Er gantwortt: "Dös haat yr enk diend grad zuegstanddn, weilß so harthertzig seitß, däßß enkerne Weiber verstoessn derfftß. Dös war aber nit von Anfang an yso. 9I sag enk dös: Wer sein Weib verstoesst, aane däß s unkeuscht haet, und ayn Anderne heirett, der bricht d Ee." 10Daa gaabnd d Jünger z bedenken: "Also, wenn s mit aynn Man und seinn Weib yso ausschaut, naacherd ist s diend gscheider, mir heirett +glei nit!" 11Dyr Iesen gsait ien: "Nän, daa ligtß +aau wider dyrnöbn, aber i zöl ietz aynmaal ainige Fäll auf: 12Wisstß, ain seind von Geburt auf zuer Ee unfaehig, ain seind durch Menschn dyrzue gmacht, und wider Anderne entscheidnd si selbn dyrzue zwögns n Himmlreich. Und wer dös will, dönn sollt myn laassn." 13D Leut brangend Kinder gan iem, däß yr ien d Höndd auflögt und für ien bett. D Jünger aber gazwidernd d Leut grad recht an. 14Dyr Iesen aber gmaint: "Laasstß halt de Kinder zo mir +kemmen, older?! S Himmlreich +ist ja grad für Leut wie die." 15Dann glögt yr ien d Höndd auf und troch weiter. 16Daa kaam ainer zo n Iesenn und gfraagt n: "Maister, was mueß i n Guets tuen, däß i auf s eebige Löbn kimm?" 17Er gantwortt: "Was fraagst n mi um s Guete? Grad ainer ist dyr Guete. Und wennst eyn s eebige Löbn eingeen willst, naacherd halt halt de Geboter!" 18Draufhin gfraagt yr: "Wölcherne?" Dyr Iesen gantwortt: "Also: Du sollst niemdd umbringen. Du sollst nit d Ee bröchen. Du sollst nit steln. Du sollst nit falsch zeugn. 19Eer deine Ölttern! Und nit zlösst: Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn." 20Der Bursch gerwidert iem: "Mein, dös allss haan i ja ee allweil taan. Und ghoert daa +non was dyrzue?" 21Dyr Iesen gantwortt iem: "Wennst vollkemmen sein willst, naacherd verkaauf deinn Bsiz und gib s Geld yn de Armen; dann gaast aynn sichern Schaz in n Himml habn. Und dann kimmst und folgst myr naach." 22Wie der Bursch dös ghoert, +gieng yr ganz zafrichtig, weil yr ayn Morddsgerstl hiet. 23Daa gsait dyr Iesen zo seine Jünger: "Also, dös sag i enk: Ayn Reicher tuet si närrisch hart, däß yr eyn s Himmlreich kimmt. 24Nän, wirklich: Eender geet non ayn Kemml durch ayn Naadloer als wie ayn Reicher eyn s Reich Gottes." 25Wie d Jünger dös ghoernd, dyrschrackend s wie nonmaal was und gmainend: "Ja, wer werd n naacherd +überhaaupt non grött?" 26Dyr Iesen gschaugt ien eyn d Augn und gaab an: "Für Menschn ist s in dyr Taat unmüglich; für n Herrgot aber ist allss müglich." 27Daa gantwortt dyr Peeters: "Waisst ee, däß mir allss hintlaassn habnd und dir naachgfolgt seind. Was springt daa für üns ausher?" 28Dyr Iesen gerwidert ien: "Dös schlag i enk dar: Wenn d Welt neu bschaffen werd und si dyr Menschnsun auf seinn Künigstroon niderlaasst, dann gaatß ös, woß myn naachgfolgt seitß, auf zwölf Troen sitzn und über de zwölf Stämm von Isryheel herrschn. 29Und ayn Ieder, wo zwögns meinn Nam Häuser, Brüeder, Schwöstern, d Ölttern, Kinder older Äcker hintlaassn haat, gaat dyrfür dös Hundertfache empfangen und s eebige Löbn gwinnen. 30Vil aber, die wo ietz de Eerstn seind, gaand dann de Lösstn sein; und de Lösstn gaand de Eerstn sein." |