De Bibl auf Bairisch 1Liebe Brüeder, glaaubtß is nit glei, wenn ainer sait, er haet önn Gottesgeist, sundern prüefftß dö Sach zeerst! So vil falsche Weissagn treibnd si umaynand.
2Daa dran dyrkenntß önn Gottesgeist: Ayn Ieder, wo bekennt, däß dyr Iesen waarhaft dyr Mensch wordne Heiland ist, der haat dös aau von n Herrgot.
3Und wer dös von n Iesenn +nit bekennt, haat aau nit önn Gottesgeist, sundern dönn von n Widerkristn, von dönn wasß ghoert habtß, däß yr kimmt. Ja, der ist schoon in dyr Welt!
4Ös aber, Kindln, ghoertß yn n Herrgot und habtß d Scheinweissagn überwunddn; denn er, der wo in enk ist, ist groesser wie dyr Teufl, was in dyr Welt ist.
5Sö ghoernd yn dyr Welt; und dösswögn rödnd s irer naach n Mäul, und d Welt lustert aau auf ien.
6Mir dyrgögn seind aus n Herrgot; und wer iem dyrkennt, der lost auf üns, und wer iem +nit ghoert, der +hoert aau nit auf üns. Daa dran unterscheidn myr, wo dyr waare Geist ist und wo dyr falsche. 7Liebe Leut, liebn myr aynander, denn d Lieb ist aus n Herrgot; und ayn Ieds, wo liebt, stammt von n Herrgot und dyrkennt n. 8Wer nit liebt, versteet von n Herrgot gar nix, denn dyr Herrgot, dös ist d Lieb. 9D Lieb Gottes ist goffnbart wordn ünter üns durch dös, däß dyr Herrgot seinn Aingebornen eyn d Welt gschickt haat, dyrmit myr durch iem löbnd. 10De waarhafte Lieb ist nit dö, wo mir für n Herrgot habnd, sundern dö, wo er an üns erwisn haat, wie yr seinn Sun gschickt und üns d Sünddn gsuent haat. 11Liebe Leut, wenn üns dyr Herrgot yso liebghaat haat, müess myr decht aau aynander liebn! 12Niemdd haat ie önn Herrgot gseghn, aber wenn myr aynander liebnd, bleibt dyr Herrgot in üns und haat sein Lieb in üns irn Zwök dyrraicht. 13Daa dran kenn myr, däß myr mit iem gmain bleibnd, nömlich däß yr üns seinn Geist göbn haat. 14Mir habnd s gseghn und bezeugnd s, däß dyr Vater önn Sun als Welterloeser gschickt haat. 15Wer bekennt, däß dyr Iesen dyr Sun Gottes ist, der bleibt mit n Herrgot gmain. 16Mir habnd dö Lieb dyrkennt, wo dyr Herrgot für üns haat, und mir glaaubnd dran. Dyr Herrgot, dös ist d Lieb; und wer in dyr Lieb bleibt, der bleibt mit n Herrgot gmain. 17Und d Lieb haat ir Zil dyrmit dyrraicht, däß myr bei n Jüngstn Gricht nix scheuhen brauchend, weil myr durch d Lieb in derer Welt schoon wie dyr Iesen wandlnd. 18Farcht pässt nit zo dyr Lieb, sundern de vollkemmene Lieb vertreibt ayn iede Angst. Ferchtn tuet myn si ja vor dyr Straaff; und wer si firchtt, mit dönn seiner Lieb kan s nit aus weit her sein. 19Liebn myr, weil üns er als Eerster gliebt haat! 20Wenn ains behaauptt, önn Herrgot z liebn, seinn Bruedern aber hasst, dann ist s ayn Leuger. Denn wer seinn Bruedern, was yr seght, nit liebhaat, kan diend nit önn Herrgot liebn, dönn was yr +nit seght! 21Dös Gebot habn myr also von iem kriegt: Wer önn Herrgot liebt, sollt aau seinn Bruedern liebhabn. |