De Bibl auf Bairisch 1Schautß, wie grooß däß diend dö Lieb ist, wo üns dyr Vater gschenkt haat: Mir haissnd Kinder Gottes, und dös sein myr aau. D Welt begreifft üns nit, weil s +iem nit begriffen haat.
2Liebe Brüeder, ietz sein myr also Gotteskinder. Was myr aber sein gaand, dös ist non nit herausst. Mir wissnd, däß myr wie er sein gaand, wann dyr Iesen kimmt, denn dann gaan myr n +blooß seghn.
3Ayn Ieds, wo dös von iem dyrhofft, heiligt si, gleich wie er aau heilig ist. 4Ayn Ieds, wo sündigt, verstoesst gögn s Gottesgsötz, weil öbn d Sündd gsötzwidrig ist. 5Ös wisstß, däß yr erschinen ist, um d Sünddn wöggznemen, und er selbn ist aane Sündd. 6Wer in iem bleibt, der sündigt nit; denn ayn Ieds, wo weitersündigt, haat n aau nit gseghn und kennt n nit. 7Meine Kinder, laasstß enk von niemdd verzärrn! Wer dös Grechte tuet, der ist grecht, wie s er ist. 8Wer d Sündd tuet, stammt von n Teufl, denn dyr Teufl haat y non nie öbbs Anderts taan wie gsünddt. Dyr Gottessun aber ist ja dyrzue +erschinen, däß yr yn n Teufl seine Wercher zstürt. 9Ayn Ieds, dös wo von n Herrgot stammt, sündigt niemer, weil dyr Gottesgeist in iem bleibt. Er kan nit sünddn, weil yr von n Herrgot stammt. 10Daa dran kennt myn, wer ayn Kind von n Herrgot und wer ains von n Teufl ist: Ayn Ieds, wo nit rechtförtig löbt und nit seinn Bruedern liebhaat, ist nit aus n Herrgot. 11Dös ist nömlich de Botschaft, wieß is von Anfang an vernummen habtß: Mir sollnd aynander liebhabn. 12Nit däß myr handdnd wie dyr Kain! Der gstammt von n Teufl und gyrmorddt seinn Bruedern. Und +warum dyrschlueg yr n? Weil er nix wie Schlechts taat, dyr Brueder aber nur dös Grechte. 13Wundertß enk nit, meine Brüeder, wenn enk d Welt hasst! 14Mir wissnd, däß myr aus n Tood eyn s Löbn kemmen seind, weil myr ünserne Brüeder liebhabnd. Wer nit liebt, der bleibt in n Tood. 15Ayn Ieder, wo seinn Bruedern hasst, der ist ayn Mörder; und dös wisstß, däß kain Mörder auf dös eebig Löbn kimmt. 16Von daa her wiss myr eerst, was Lieb ist, däß dyr Iesen für üns ys Löbn hingöbn haat. Also müessnd aau mir s Löbn für de Brüeder hingöbn. 17Wenn öbber ayn Vermögn haat und kain Gfüel haat für seinn Bruedern in dyr Noot, wie kännt n dönn dyr Herrgot weiter liebhabn? 18Meine Kindln, ünser Lieb sollt si nit in schoene Worter zaign, sundern in Taatn, und zwaar in eerlich gmainte. 19Daa dran gaan myr kennen, däß myr aus dyr Waaret seind, und künn myr ünser Gwissn vor iem stilln. 20Wenn üns aau dyr Gwissnswurm plaagt, ist dyr Herrgot dennert groesser wie ünser Gwissn; er kennt ja +allss. 21Liebe Brüeder, wenn s üns nit druckt, ünser Gwissn, künn myr freimüetig auf n Herrgot zuegeen. 22Allss, was myr dyrbittnd, +empfang myr aau von iem, weil myr seine Geboter haltnd und dös tuend, was iem recht ist. 23Und dös ist sein Gebot, däß myr an seinn Sun, önn Iesenn Kristn, glaaubnd, und aynander liebnd; gnaun yso steet s drinn. 24Wer seine Geboter haltt, der bleibt mit n Herrgot gmain. Däß yr in üns bleibt, kenn myr an dönn, däß yr üns seinn Geist göbn haat. |