Textbibel 1899 1Wohlan nun ihr Reichen, weinet mit Wehklagen über die Trübsale, die euch bevorstehen.
2Euer Reichtum ist vermodert, eure Kleider sind Mottenfraß geworden;
3euer Gold und Silber ist verrostet, und sein Rost wird zum Zeugnis für euch und frißt euer Fleisch. Wie zum Feuer habt ihr Schätze gesammelt in den letzten Tagen.
4Siehe, der Lohn der Arbeiter, die auf euren Feldern geschnitten, um welchen ihr sie gebracht, schreit auf, und das Rufen der Schnitter ist zu den Ohren des Herrn Sabaoth gedrungen.
5Ihr habt geschwelgt und gepraßt auf Erden, ihr habt eure Herzen gemästet am Schlachttag.
6Ihr habt verurteilt und getötet den Gerechten, er widersetzt sich euch nicht. 7So harret nun in Geduld, Brüder, auf die Ankunft des Herrn. Siehe, der Bauer erwartet die kostbare Frucht der Erde, indem er in Geduld über ihr harrt, bis sie Frühregen und Spätregen bekomme. 8Harret auch ihr in Geduld, machet eure Herzen fest, denn die Ankunft des Herrn ist nahe. 9Seufzet nicht, Brüder, wider einander, damit ihr nicht gerichtet werdet; siehe, der Richter steht vor der Thüre. 10Nehmet euch, Brüder, die Propheten zum Vorbild im Leiden und Dulden, die geredet haben im Namen des Herrn. 11Siehe, wir preisen selig die ausgeharrt; von Hiobs Ausharren habt ihr gehört, und das Ende vom Herrn gesehen; denn mitleidsvoll ist der Herr und barmherzig. 12Vor allem aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder beim Himmel noch bei der Erde, noch irgend einen anderen Schwur. 13Euer Ja sei Ja und euer Nein sei Nein, damit ihr nicht dem Gerichte verfallet. 14Leidet einer unter euch, der bete. Ist einer wohlgemut, der singe Psalmen. 15Ist einer krank unter euch, der rufe die Aeltesten der Gemeinde, die sollen über ihn beten, und ihn salben mit Oel im Namen des Herrn, 16so wird das Gebet des Glaubens dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden gethan hat, so wird ihm vergeben werden. 17So bekennet denn einander die Sünden, und betet für einander, auf daß ihr geheilt werdet; denn viel vermag eines Gerechten kräftiges Gebet. 18Elias war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und flehte daß es nicht regne, und es regnete nicht auf der Erde, drei Jahre und sechs Monate. 19Und abermals betete er, und der Himmel gab Regen und die Erde sproßte ihre Frucht. 20Meine Brüder, wenn einer unter euch sich von der Wahrheit verirrt, und es bekehrt ihn einer: wisset, daß wer einen Sünder bekehrt hat vom Irrtum seines Wegs, der wird seine Seele retten vom Tod, und bedecken eine Menge von Sünden. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |