Textbibel 1899 1Mose aber entgegnete: Wenn sie mir nun aber nicht glauben und mir nicht folgen wollen, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen?
2Da sprach Jahwe zu ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab.
3Da befahl er: Wirf ihn hin auf den Boden! Als er ihn nun auf den Boden warf, verwandelte er sich in eine Schlange, und Mose ergriff vor ihr die Flucht.
4Da befahl Jahwe Mose: Strecke deine Hand aus und ergreife sie beim Schwanze! Da streckte er seine Hand aus und faßte sie fest an; da verwandelte sie sich in seiner Hand in einen Stab.
5So müssen sie es glauben, daß dir Jahwe, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, erschienen ist. 6Hierauf befahl ihm Jahwe nochmals: Stecke deine Hand in deine Busentasche! Da steckte er seine Hand in die Busentasche. Als er sie aber wieder herauszog, war sie unversehens aussätzig und schneeweiß geworden. 7Hierauf befahl er: Stecke deine Hand nochmals in die Busentasche. Da steckte er seine Hand in die Busentasche; als er sie aber wieder herauszog, war sie unversehens seinem Fleische wieder gleich geworden. 8Und wenn sie dir nicht glauben und auf das erste Wunderzeichen hin nicht folgen, so werden sie auf das zweite Wunderzeichen hin glauben. 9Wenn sie aber auch auf diese beiden Wunderzeichen hin nicht glauben und dir nicht folgen wollen, so sollst du etwas Wasser aus dem Nil schöpfen und es auf den Boden gießen; dann soll sich das Wasser, das du aus dem Nile schöpfest, auf dem Boden in Blut verwandeln. 10Da sprach Mose zu Jahwe: Mit Verlaub, Herr! Ich bin kein Mann, der reden kann, sondern meine Sprache und meine Zunge sind schwerfällig. 11Jahwe aber antwortete ihm: Wer hat denn dem Menschen den Mund erschaffen? oder wer macht einen stumm oder taub oder sehend oder blind? Bin nicht ich es, Jahwe? 12Geh also nur! Ich werde dir helfen zu reden und dich unterweisen, was du sagen sollst. 13Er aber sprach: Bitte, Herr! sende doch lieber irgend einen andern! 14Da wurde Jahwe zornig über Mose und sprach: Ist denn nicht Aaron, dein Bruder, der Levit, da? Von dem weiß ich, daß er gar wohl reden kann. Zudem wird er dir entgegen kommen und eine große Freude haben, wenn er dich erblickt. 15Dann magst du mit ihm sprechen und ihm die Reden überweisen; ich aber werde sowohl dir, als ihm, helfen zu reden und euch unterweisen, was ihr zu thun habt. 16So soll er dann für dich zum Volke reden und dein Mund sein; du aber sollst für ihn gleichsam Gott sein. 17Und den Stab da nimm in die Hand; damit sollst du die Wunderzeichen verrichten. 18Hierauf kehrte Mose zu seinem Schwiegervater Jethro zurück und sprach zu ihm: Ich möchte aufbrechen und zu meinen Verwandten in Ägypten zurückkehren, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind. Jethro antwortete Mose: Ziehe hin, möge es dir wohlgehen! 19Und Jahwe sprach zu Mose in Midian: Auf! kehre nach Ägpyten zurück; denn alle die, die dir nach dem Leben trachteten, sind gestorben. 20Da ließ Mose sein Weib und seine Söhne auf einen Esel sitzen und brach auf nach Ägypten; den Stab Gottes aber nahm Mose in die Hand. 21Hierauf sprach Jahwe zu Mose: Wenn du nach Ägypten zurückkehrst, so habe acht: alle die Wunderthaten, die ich in deine Macht lege, sollst du vor dem Pharao ausführen; ich aber werde seinen Sinn verhärten, so daß er das Volk nicht wird ziehen lassen. 22Du aber sollst zum Pharao sagen: So spricht Jahwe: Mein erstgeborener Sohn ist Israel. 23Ich befehle dir hiermit: Laß meinen Sohn ziehen, damit er mich verehre; wenn du dich aber weigerst, ihn ziehen zu lassen, so werde ich deinen erstgeborenen Sohn sterben lassen! 24Unterwegs aber in einer Herberge überfiel ihn Jahwe und suchte ihm das Leben zu nehmen. 25Da nahm Zipora einen scharfen Stein, schnitt damit die Vorhaut ihres Sohnes ab und berührte damit seine Scham, indem sie sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir! 26Da ließ er von ihm ab. Damals sprach sie Blutbräutigam zu den Beschneidungen. 27Da befahl Jahwe Aaron: Geh Mose entgegen in die Steppe! Der ging hin und begegnete ihm am Berge Gottes; da küßte er ihn. 28Und Mose berichtete Aaron alle Reden Jahwes, mit denen er ihn beauftragt, und alle Wunderzeichen, die er ihm anbefohlen hatte. 29Hierauf gingen Mose und Aaron hin und riefen alle Vornehmen der Israeliten zusammen. 30Und Aaron verkündete alle die Aufträge, die Jahwe Mose gegeben hatte, und dieser verrichtete die Wunderzeichen vor den Augen des Volks. 31Da glaubte das Volk daran, als sie vernahmen, daß Jahwe sich der Israeliten angenommen und ihre Bedrückung beachtet habe, und sie verneigten sich und warfen sich zu Boden. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |