Textbibel 1899 1Judas, Jesus Christus' Knecht, Bruder des Jakobus an die in Gott dem Vater geliebten und für Jesus Christus bewahrten Berufenen.
2Erbarmen werde euch und Friede und Liebe in Fülle. 3Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, kann ich nicht umhin, euch Ermahnungen zu schreiben, daß ihr kämpfen möget für den Glauben, wie er ein für allemal den Heiligen überliefert ist. 4Denn es haben sich etliche Menschen eingeschlichen, auf welche dieses Urteil längst voraus geschrieben ist: Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes zu Schwelgerei mißbrauchen, und unseren einzigen Herrscher und Herrn Jesus Christus verleugnen. 5Ich möchte euch aber daran erinnern, da ihr ja ein für allemal alles wisset, daß der Herr, da er sein Volk aus dem Land Aegypten rettete, das zweitemal die, welche nicht glaubten, vernichtete, 6und daß er auch die Engel, welche ihre Herrschaft nicht bewahrten, sondern ihre Behausung verließen, auf das Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter der Finsternis verwahrt hat. 7Wie Sodom und Gomorrha und die umliegenden Städte, welche ähnlich wie diese ausschweiften und fremdartigem Fleische nachstellten, als Probe vorliegen vom Strafgericht des ewigen Feuers. 8Aehnlich doch beflecken auch diese Träumer das Fleisch, verachten Hoheit, lästern Herrlichkeiten. 9Der Erzengel Michael aber, als er mit dem Teufel stritt und verhandelte über den Leichnam Moses', wagte doch nicht lästerndes Urteil auf ihn zu werfen, vielmehr sagte er: der Herr strafe dich. 10Diese aber lästern über alles, wovon sie nichts wissen; was sie aber wissen durch Trieb wie die unvernünftigen Tiere, damit kommen sie ins Verderben. 11Wehe ihnen, daß sie auf Kains Weg gegangen, und sich durch den Trug des Lohnes Balaams fortreißen ließen, und durch das Widersprechen des Kore zu Grunde gegangen sind. 12Das sind die, die in euren Liebesmahlen als Schmutzflecken mit schmausen, ungescheut sich selbst weiden, wasserlose Wolken, vom Winde dahingetrieben, herbstliche Bäume ohne Frucht, zweimal abgestorben, entwurzelt, 13wilde Meereswogen ihre eigene Schande ausschäumend, irrende Gestirne, für welche das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit bewahrt ist. 14Es hat aber auf sie auch geweissagt der Siebente von Adam, Enoch, mit den Worten: siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden 15Gericht zu halten wider alle, und alle die Gottlosen unter ihnen zu strafen für alle ihre Werke des Frevels, mit denen sie gefrevelt, und alle rohen Worte, welche wider ihn gesprochen sündige Frevler. 16Das sind die Murrer, die das Schicksal anklagen, und dabei nach ihren Lüsten wandeln, und deren Mund Ueberschwengliches redet, wenn sie schmeicheln ins Gesicht um Gewinnes willen. 17Ihr aber, Geliebte, gedenket der von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus vorausgesprochenen Worte, 18wie sie euch gesagt haben: in der letzten Zeit werden Spötter auftreten, die nach ihren Frevel-Lüsten wandeln. 19Das sind die Classenmacher, Psychiker sind sie, ohne Geist. 20Ihr aber, Geliebte, erbauet euch auf euren heiligsten Glauben und betet in heiligem Geiste, 21bewahret euch selbst in der Liebe Gottes, wartend auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. 22Und überführt die einen wenn sie streiten; die anderen errettet, 23reißt sie aus dem Feuer; wieder anderer erbarmt euch in Furcht, mit Abscheu auch vor dem vom Fleisch befleckten Gewand. 24Dem aber, der euch ohne Fall bewahren und unbefleckt in Jubel stellen kann vor seine Herrlichkeit, 25dem alleinigen Gott unserem Heiland, durch unseren Herrn Jesus Christus, Herrlichkeit, Majestät, Stärke und Macht vor aller Zeit und jetzt und für alle Zeiten. Amen. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |