Textbibel 1899 1So wurden vollendet der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer.
2Und Gott vollendete am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte, und ruhte am siebenten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte.
3Und Gott segnete den siebenten Tag und erklärte ihn für heilig, weil er an ihm geruht hat von all seinem Werk, das er geschaffen und gemacht hatte. 4Das ist die Geschichte der Entstehung des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden. Zur Zeit, als Jahwe Gott Erde und Himmel machte - 5es gab aber auf Erden noch gar kein Gesträuch auf den Fluren und noch sproßten keine Pflanzen auf den Fluren; denn Jahwe Gott hatte noch nicht regnen lassen auf die Erde, und Menschen waren noch nicht da, um den Boden zu bebauen; 6es stieg aber ein Nebel von der Erde auf und tränkte die ganze Oberfläche des Erdbodens - 7da bildete Jahwe Gott den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase Lebensodem; so wurde der Mensch ein lebendiges Wesen. 8Hierauf pflanzte Jahwe Gott einen Garten in Eden im fernen Osten und setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 9Und Jahwe Gott ließ allerlei Bäume aus dem Boden emporwachsen, die lieblich anzusehen und deren Früchte wohlschmeckend waren, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 10Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu bewässern; alsdann teilte er sich und zwar in vier Arme. 11Der erste heißt Pison; das ist der, welcher das ganze Land Havila umfließt, woselbst sich das Gold findet. 12Und das Gold dieses Landes ist vortrefflich; dort finden sich auch Bedolachharz und Schohamsteine. 13Und der zweite Strom heißt Gihon; das ist der, welcher das ganze Land Kusch umfließt. 14Und der dritte Strom heißt Hiddekel; das ist der, welcher auf der Vorderseite von Assur fließt; und der vierte Strom, das ist der Euphrat. 15Da nahm Jahwe Gott den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und zu bewachen. 16Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: Von allen Bäumen des Gartens kannst du nach Belieben essen; 17aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen - von dem darfst du nicht essen; denn sobald du von ihm issest, mußt du sterben! 18Und Jahwe Gott sprach: Es ist nicht gut für den Menschen, daß er allein sei; ich will ihm einen Beistand schaffen, wie er für ihn paßt. 19Da bildete Jahwe Gott aus der Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zum Menschen, um zu sehen, wie er sie benennen würde; und ganz, wie der Mensch sie, die lebendigen Wesen, benennen würde, so sollten sie heißen. 20Da gab der Mensch allem Vieh und allen Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für einen Menschen fand er keinen Beistand, der für ihn gepaßt hätte. 21Da ließ Jahwe Gott einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und als er entschlafen war, nahm er eine von seinen Rippen und füllte ihre Stelle mit Fleisch aus. 22Alsdann gestaltete Jahwe Gott die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einem Weibe und brachte sie zu dem Menschen. 23Da sprach der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; die soll Männin heißen, denn einem Mann ist sie entnommen! 24Darum verläßt einer seinen Vater und seine Mutter, um seinem Weibe anzuhangen, so daß sie zu einem Leibe werden. 25Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht vor einander. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |