Textbibel 1899 1Ihr wisset es selbst, Brüder, daß unser Auftreten bei euch nicht ein eitles war.
2Vielmehr nach all dem Leiden und der Mißhandlung, die wir, wie ihr wisset, vorher in Philippi erduldet hatten, schöpften wir den Mut in unserem Gott, das Evangelium Gottes in schwerem Kampfe bei euch zu verkünden.
3Unsere Ansprache kam nicht aus Schwärmerei, oder Unlauterkeit, noch geschah sie in Truglist;
4sondern da uns Gott gewürdigt hat, uns mit dem Evangelium zu betrauen, so reden wir, nicht Menschen zu Gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.
5Wir haben es weder auf Schmeicheleien angelegt - Gott ist des Zeuge -
6noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen;
7wir konnten uns in die Brust werfen als Apostel Christus', aber wir traten unter euch auf so linde wie die nährende Mutter ihre Kinder hegt.
8So hat es uns zu euch gezogen, und getrieben, euch nicht nur das Evangelium Gottes darzubringen, sondern unser Leben; denn wir hatten euch lieb gewonnen. 9Ihr gedenket wohl noch, meine Brüder, unserer Mühe und Beschwerden; Tag und Nacht arbeiteten wir, um niemand zur Last zu fallen, während wir euch das Evangelium Gottes verkündeten. 10Ihr seid Zeugen und Gott ist Zeuge, wie fromm, gerecht und tadellos wir gegen euch Gläubige uns stellten, 11wie wir - ihr wisset es - als wie ein Vater für seine Kinder, für jeden einzelnen von euch hatten 12Mahnung und Ermunterung und Beschwörung, daß ihr möchtet würdig wandeln des Gottes, der euch berief zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit. 13Und darum danken auch wir Gott ohne Unterlaß dafür, daß ihr das Gotteswort, das ihr von uns zu hören bekamet, aufgenommen habt nicht als Menschenwort, sondern als das was es in Wahrheit ist, Gottes Wort, wie es sich auch wirksam erweist in euch die ihr glaubet. 14Seid ihr ja, Brüder, in die Nachfolge der Gemeinden Gottes in Christus Jesus in Judäa getreten; denn ihr habt ebenso gelitten von euren Volksgenossen , wie jene ihrerseits gelitten haben von den Juden; 15die den Herrn Jesus töteten ebenso wie die Propheten, und auch uns verfolgt haben, die Gott nicht gefallen und allen Menschen zuwider sind, 16da sie uns verhindern wollen zu den Heiden zu reden, daß sie gerettet werden; auf daß sie ja mögen jederzeit ihre Sünden voll machen. Aber schon ist der Zorn Gottes über sie gekommen zum Ende. 17Wir aber, meine Brüder, in unserer Verwaisung, ferne von euch für den Augenblick dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben in großer Sehnsucht angelegentlich darauf gedacht, euch wieder von Angesicht zu sehen. 18Wir dachten also euch zu besuchen, ich Paulus einmal, zweimal; der Satan hat uns verhindert. 19Denn wer ist, wenn ihr's nicht seid, uns Hoffnung, Freude, Ruhmeskranz vor unserem Herrn Jesus bei seiner Wiederkunft? 20Ihr seid unsere Ehre, unsere Freude. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |