De Bibl auf Bairisch 1"Wo ist n dein Bue hin, o Dirnderl so hold? Wo ist n dein Liebster? Gee, suech myr n mitnand!" 2"Er gieng eyn seinn Gartn, eyn n Gwürtzböttling abhin; daa unt mecht yr waidnen, brockt Gilgnen mir ab. 3I ghoer yn meinn Friedl, und er ist dyr Mein, dyr Gliebte, wo d Schaaf unt eyn n Gilgnenfeld waidt." 4"Mein Liebling, so lieblich wie Ruslham bist, so schoen als wie Tirtzy, voll Pracht wie ayn Harst. 5Ietz schaug lieber wögghin; du machst mi verlögn! D Haar wallnd von dir rab wie von Gilet de Gäiss. 6Wie Aaubn aus dyr Schwemm steignd, so straalnd deine Zöndd, ain Zändderl an n andern; kain ainzigs geet ab. 7De Bäckerln, die schimmernd wie Margräm herdurch, so root wie ayn Apfl straalnd s vürher von n Schlair. 8Dyr Künig haat sechzge, dös glangt iem non nit; und achtzg Köbsn aau non, und Mentscher grad gnueg. 9Doch mir glangt mein Täuberl, mein Spazerl aan Mailn, dyr Mämmy ir Ainzigs, ir Augapfl halt. Wenn s d Mädln erblickend, dann sagnd s: 'Daa schau her!' Von n Künig de Frauenn und Köbsn gar lobnd s. 10Wer ist s, dö wo aufsteigt wie d Üecht und dyr Maand, und glinstert wie d Sunnen, voll Pracht wie ayn Harst?" 11"Eyn n Nussgartn gieng i, haet gschaut, wie allss treibt, de Palmenn und Weinstöck, ob d Margräm schoon blüe'nd. Hej, was ist ietz dös gwösn? Voll Neugir war i; schoon sitz i in n Wagn von aynn Gwäppltn drinn!" 120 13"O Schulymitt, kimm; kimm halt wider zrugg, weil myr di gern saeghnd und di anschaugn wollnd!" "Warum wolltß mi seghn; was ligt daa schoon dran?" "Du bist gruenig gleich yn aynn Englraign!" |