De Bibl auf Bairisch 1Drum, Menscherl, kanst di nit aushinrödn, wennst öbbern verurtltst, werst aau bist. Denn in wasst aynn Andern verdammst, drinn verdammst di selbn, weilst du, dyr Richter, gnaun dös Selbe tuest.
2Mir wissnd, däß dyr Herrgot recht tuet, wenn yr ain verurtlt, wo dös machend.
3Mainst n du, du kaemst yn n Gricht von n Herrgot aus, wennst Anderne einhintauchst und dyrbei dös Selbe tuest wie die?
4Dyr Herrgot ist reich an Guetheit, Geduld und Langmuet. Bedeutt n dös dir nix? Gneusst n nit, däß di dyr Herrgot durch sein Guetheit grad bekeern will?
5Weilst aber starrig bist und nit zuer Umkeer pfrait, ladst dyr diend grad selber d Straaff auf für dönn Tag, daa wo dyr Herrgot mit seinn gerechtn Urtl zueschlagt.
6Er vergiltt s aft yn aynn Iedn naach seine Taatn,
7mit n eebignen Löbn yn dene, wo inständig Guets tuend und yso naach Rued und Eer und Unvergönglichkeit ströbnd,
8und mit Zorn und Grimm yn dene, wo voll Selbnsucht yn dyr Waaret unglos seind und grad auf s Schlechte aus.
9Noot und Bedröngniss trifft aynn Iedn, der wo Übl tuet, zeerst önn Judn, aber grad yso önn Haidn.
10Rued und Eer und Frid wartnd auf aynn Iedn, der wo s Guete tuet, zeerst auf n Judn, aber gleichfalls auf n Haidn.
11Dyr Herrgot schaut ja nit auf s Litz. 12Allsand, wo gsünddt habnd, aane s Mosenngsötz zo n Habn, gaand aau aane s Gsötz verloorngeen; und allsand, die wo gsündigt habnd und s Gsötz ghaat haetnd, werdnd halt naach n Gsötz grichtt. 13Nit die, wo s Gsötz hoernd, werdnd von n Herrgot loosgsprochen, sundern die, die wo si dyrnaach richtnd. 14Wenn Haidn, die was s Gsötz nit habnd, von sir aus tuend, was daa drinn gfordert ist, dann haisst dös, däß s is in ienn Gwissn habnd. 15Sö zaignd dyrmit, däß ien dyr Kern von n Gsötz eyn s Hertz gschribn ist. Seind s in aynn Zwistreit, was ietz recht ist und was nit, habnd s iener Gwissn, und dös sagt s ien schoon. 16Allss kimmt eyn s Liecht, wann dyr Herrgot durch n Iesenn Kristn über dös richtt, was in n Menschn haimlich drinn ist, grad yso, wie s i in meiner Froobotschaft verkündig. 17Du nennst di Jud und ruest di auf n Gsötz aus. Du mainst: "Allss pässt; dyrfür +habn myr ja önn Herrgot! 18I waiß diend, was yr will, und kenn mi aus, auf was däß s ankimmt; schließlich haan i s Gsötz ja pflissn!" 19Du traust dyr zue, ayn Füerer für de Blindn z sein, ayn Liecht für d Menschn in dyr Finster, 20ayn Erzieher für de Unverständdlichnen, ayn Leerer von de Unmündignen, ainer halt, so sait: "Daa steet s y drinn; was mechst n?" 21Anderne beleerst, di selber aber nity. Prödign tuest: "Du sollst nit steln!" Nöbnbei stilst du selbn. 22Du sagst: "Du sollst d Ee nit bröchen!, und brichst ys aber selber. Di höbt s grad, wennst aynn Götzn seghst, raaubn aber magst ys schoon. 23Du kimmst dyrher: "Mir habnd ja s Mosenngsötz!"; yn n Herrgot aber machst ayn Schandd, indemst ys übertritst. 24Nit umysunst steet in dyr Schrift: "Ös seitß d Schuld, däß bei de Haidn über n Nam von n Herrgot glöstert werd." 25De Beschneidung ist recht und schoen, wennst s Mosenngsötz aau +einhaltst. Übertritst ys aber, dann bist aau nit bösser als wie ainer, wo allss dran haat. 26Wenn ietz ayn Sölcherner dös haltt, aus was s Gsötz aushin will, ist yr dann nit zamt seiner Vorhaut für n Herrgot ayn Beschnitner? 27Waisst was: Ayn Haid mit seiner Vorhaut, der wo dennert naach n Gsötz löbt, sötzt aft di eyn s Unrecht, weilst du zamt deine gantzn Buechstabn und dyr Beschneidung in n Grund mit n Gsötz nix eyn n Sin haast. 28Ayn Jud ist nit, wer untn yso ausschaut; und Beschneidung ist nit dös, was daa an n Kerper gmacht werd. 29Nän, ayn Jud ist, wer s in n Hertzn ist; und beschnitn ist ainer, wenn s einwendig ist durch n Geist und nit naach dönn, was öbbet vorgschribn ist. Nit bei Menschn, sundern bei n Herrgot steend die aft guet daa. |