Textbibel 1899 1Alle die Gebote, die ich euch heute anbefehle, sollt ihr bedacht sein zu erfüllen, damit ihr am Leben bleibt und euch vermehrt und hineinkommt, das Land in Besitz zu nehmen, welches Jahwe euren Vätern zugeschworen hat.
2Gedenke daran, wie dich Jahwe, dein Gott, nun vierzig Jahre lang in der Steppe auf dem ganzen Zuge geleitet hat, um dich zu demütigen und auf die Probe zu stellen, damit er erfahre, wie du gesinnt seist, ob du seine Gebote erfüllen wollest oder nicht!
3Er demütigte dich, ließ dich Hunger leiden und speiste dich dann mit dem Manna, das dir und deinen Vätern unbekannt war, um dir kundzuthun, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern daß der Mensch durch irgend ein beliebiges Wort, das aus dem Munde Jahwes hervorgeht, am Leben erhalten werden kann.
4Die Kleider, die du trugst, zerfielen nicht, und deine Füße schwollen nicht an, nun schon vierzig Jahre lang.
5So sei denn überzeugt, daß Jahwe, dein Gott, dich zurecht leitet, wie nur immer jemand seinen Sohn zurecht leiten kann,
6und befolge die Gebote Jahwes, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest.
7Denn Jahwe, dein Gott, bringt dich in ein schönes Land, in ein Land mit Wasserbächen, Quellen und Seen, die in den Thälern und auf den Bergen entspringen,
8in ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstöcken, Feigen und Granatbäumen, in ein Land mit Olivenbäumen und Honig,
9ein Land, in dem du dich nicht kümmerlich nähren, sondern in dem du an nichts Mangel haben wirst, ein Land, dessen Steine eisenhaltig sind, und aus dessen Bergen du Erz graben kannst.
10Wenn du nun gegessen und dich gesättigt hast, so sollst du Jahwe, deinen Gott, für das schöne Land preisen, das er dir verliehen hat. 11Nimm dich in acht, daß du nicht Jahwes, deines Gottes, vergessest und dann seine Gebote, Rechte und Satzungen nicht mehr haltest, die ich dir heute gebiete. 12Laß nicht, wenn du dich satt issest und dir schöne Häuser zur Wohnung baust, 13wenn deine Rinder und Schafe sich mehren, Silber und Gold dir in Menge zu eigen wird, und dein gesamter Besitz sich vergrößert, 14dein Herz hochmütig werden und vergiß nicht Jahwes, deines Gottes, der dich aus Ägypten, dem Lande, wo du Sklave warst, hinweggeführt hat, 15der dich durch die furchtbare, große Steppe, wo es BrandschIangen, Skorpionen und wasserlose dürre Gegenden giebt, hindurch leitete und dir Wasser aus kieselhartem Felsen hervorquellen ließ, 16der dich in der Steppe mit Manna speiste, welches deinen Vätern unbekannt war, um dich zu demütigen und auf die Probe zu stellen, damit er dir in der Folgezeit Gutes thue, 17und denke nicht etwa: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir diesen Reichtum erworben! 18Gedenke vielmehr an Jahwe, deinen Gott, denn er ist es, der dir Kraft verleiht, Reichtum zu erwerben, um, wie es jetzt geschieht, seine Verheißung in Kraft treten zu lassen, die er deinen Vätern beschworen hat. 19Wenn du aber gleichwohl Jahwes, deines Gottes, vergessen solltest, so daß du andern Göttern nachfolgst, ihnen dienst und dich vor ihnen niederwirfst, so erkläre ich euch heute auf das Bestimmteste, daß ihr zu Grunde gehen werdet. 20Ganz wie die Völker, die Jahwe vor euch zu Grunde gehen läßt, sollt auch ihr zu Grunde gehen, zur Strafe dafür, daß ihr der Stimme Jahwes, eures Gottes, nicht gehorcht habt. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |