De Bibl auf Bairisch 1Aft aynmaal gaklagnd de ainfachn Leut und d Weiber dyrvon lauthals über ienerne jüdischn Brüeder.
2Ain gsagnd: "Mein, mir habnd aynn Hauffen Kinder; wenntß üns kainn Traid nit göbtß, künnend mir schierger nit überlöbn!"
3Anderne gjaemernd: "Wenn dös yso weitergeet mit n Hunger, müess myr non ünserne Felder, Weinleittnen und Häuser um aynn Traid verpfönddn."
4Und wider Anderne gaklagnd: "Ietz habn myr schoon ünserne Äcker und Weinleittnen als Pfand göbn, däß myr yn n Künig d Steuer zaln künnend.
5Und wenn s yso weitergeet, derff myr non ünserne Sün als Leibaigne verkaauffen +aau! Ainige Töchter +seind schoon verkaaufft. Und dyrgögn künn myr üns überhaaupt nit wörn, weil de Andern ünsern Bsiz eyn dyr Hand habnd. Ietz sag aynmaal, seind n mir nit dös gleiche Fleish und Bluet wie ünserne Stammsbrüeder?" 6Wie i iener Klag ghoer, daa ghöbt s mi nit schlecht. 7I güberlög non ayn Weeng und gstöll aft de Vürnaemen und Gwäppltn zuer Röd: "De aignen Stammsbrüeder drangsltß mit enkern Wuecher, hän?!" Und wögn ien berief i ayn Vergaterung ein 8und gröd s an: "Mir tuend üns abhin, däß myr von ünserne jüdischn Stammsbrüeder umbb de Haidn so vil wie müglich freikaauffend. Ös aber verkaaufftß eiskalt enkerne aignen Stammsbrüeder, däß s mir aft wider freikaauffen derffend?!" Daa wurdnd s ganz staet; daa fiel ien +nix meer ein. 9Drauf gsag i: "Ayn Schweinerei ist dös! Und wenntß aau s Gebot von ünsern Got grad dösswögn hielttß, däß nit de haidnischn Feindd über üns zannend! 10Aau i, meine Glaibn und Mittrager habnd yn Stammsbrüeder Geld und Traid glihen. Wisstß, was myr sagnd: Schwamm drüber! 11Göbtß ien auf dyr Stöll ienerne Äcker und Weinberg, Ölgärtn und Häuser zrugg; und erlaasstß ien d Schuld an n Geld und Traid, Wein und Öl, wo s bei enk habnd!" 12Dös war ien aft recht: "Also, mir göbnd allss zrugg und fordernd aau nix meer von ien. Mir +machend s schoon yso, wiest mainst." Drauf rief i de Priester zueher und ließ d Leut drauf aynn Aid laistn. 13Aft gabeutlt i mein Gwand aus und gsag: "Netty yso sollt s dyr Herrgot mit aynn Iedn machen, der wo dös nit haltt. Aushinbeutln sollt yr n aus seinn Haus und Aigntuem, und er selbn sollt grad so ausgschütlt und laer daasteen." De gantze Versammlung gantwortt: "Waarlich, yso sei s!", und pris önn Trechtein; und s Volk +hielt aau sein Verspröchn. 14Ausserdem gverzicht i wie aau meine Glaibn auf meinn Ghalt, und dös von dönn Tag an, daa wo mi dyr Künig zo n Judauer Pflöger gabstallt, über de gantzn zwölf Jaar, von n zwainzigstn hinst eyn s zwaiydreissigste Jaar von n Ärtyxerxn. 15Meine Vorgönger als Statthalter hietnd s Volk schwaer druckt; sö erhobnd dyrvon töglich ausser n Broot und Wein non 460 Wich Silber, und aau ienerne Schörgn gspilnd si über s Volk auf. Schoon aus Gotsfarcht haet i dös nie taan. 16Aau bei n Mauerbau gaglang i selbn mit hin. Daa kunnt i nit dran denken, öbbenn Äcker z kaauffen. Meine Mittrager warnd aau voll mit dyrbei. 17I gverpflög aau hundertfuchzg Judauer und Amptner und obndrein non ain aus de andern Völker umydum, wo zo üns gstoessn warnd. 18Töglichs Tags gapfraitt myr auf meine Köstn aynn Oxn, söx böste Schaaf und ayn Gvicket, und all zöhen Täg kaamend aau non aynn Hauffen verschaidne Weinn für d Leut dyrzue. Trotzdem gverlang i nit meinn Pflögerghalt, weil d Froon schoon schwaer +gnueg auf n Volk glastt. 19Denk an dös, mein Got, und vergilt myr aynmaal allss, was i für dös Volk taan haan! |