Textbibel 1899 1Was dann das Opferfleisch betrifft, so setzen wir voraus, daß wir alle die Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe erbaut.
2Dünkt sich einer etwas erkannt zu haben, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen muß.
3Wenn aber einer Liebe zu Gott hat, der ist von ihm erkannt. 4Was also das Essen des Opferfleisches angeht: so wissen wir, daß kein Götze in der Welt ist, und daß es keinen Gott gibt außer dem einen. 5Mag es auch sogenannte Götter geben, sei es im Himmel sei es auf Erden, - es sind ja der Götter viele und der Herrn viele - 6so gibt es doch für uns nur Einen Gott, den Vater, den Schöpfer aller Dinge, der unser Ziel ist, und Einen Herrn Jesus Christus, den Mittler aller Dinge, der auch unser Mittler ist. 7Aber nicht bei allen ist die Erkenntnis zu Hause; da sind noch manche, die, bisher an die Götzen gewöhnt in ihren Gedanken, das Götzenopferfleisch als solches essen, und deren Gewissen, schwach wie es ist, dadurch befleckt wird. 8Nun, auf unser Essen kommt es nicht an vor Gott; wir sind nicht besser, wenn wir essen; wir sind nicht weniger, wenn wir nicht essen: 9dagegen sehet zu, daß die Macht, die ihr darin habt, nicht den Schwachen zum Anstoß werde. 10Wenn einer dich mit deiner Erkenntnis im Götzenhause zu Tisch sitzen sieht, muß nicht sein Gewissen, da er doch ein Schwacher ist, dadurch ermutigt werden, Opferfleisch zu essen? 11Da wird denn durch deine Erkenntnis der Schwache ins Verderben gestürzt, um dessentwillen Christus gestorben ist. 12Wenn ihr euch so an den Brüdern versündigt und ihr schwaches Gewissen verwundet, so sündigt ihr an Christus. 13Darum wenn das Essen meinem Bruder Anstoß gibt, so will ich in Ewigkeit kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |