De Bibl auf Bairisch 1Yn n Trechtein sein Wort ergieng an mi:
2Menscherl, gib yn de Isryheeler ayn Raetsl auf; ayn Gleichniss ist s!
3Also, sag: Yso spricht dyr Trechtein, mein Got: Ayn mänischer Adler mit Morddsflügln und weite Schwingenn und dichte, feehe Föder kaam eyn n Weissnberg und naam önn Gipfl von dyr Zöder mit furt.
4Önn öbrigstn Zweig riß yr ab. Dönn brang yr eyn s Kraamerland, eyn d Stat von de Kaeuffln; daadl glögt yr n hin.
5Aft naam yr aynn Spruz von n Land und gsötzt n eyn Ort ein, daa wo gnueg Wasser floß, däß s iem grad taugn müessn haet.
6Daa wuechs yr eyn d Hoeh und wurd ayn üeppiger Weinstok, blib aber halt nider, eyn dyr Naehend von n Bodm. Seine Trib gsollt yr yn n Adler zuewenddn und eyn n Bodm einhin Wurtznen treibn. Und er +wurd aau ayn Weinstok, schob Trib und entfieltt seine Zweig. 7Ietz kaam aber +non ayn mächtiger Adler mit Morddsflügln und aynn dichtn Gfider. Auf aynmaal gadraet der Weinstok seine Wurtznen +iem zue und trib iem seine Rancknen zgögn. Er haet wolln, däß n dyr Adler non reichlicher nötzt als wie der Böttling, daa wo yr pflantzt war. 8Er wär y ee auf aynn guetn Grund mit vil Wasser eingsötzt gwösn. Zweig haet yr treibn künnen und Frücht tragn und ayn pfundiger Weinstok werdn. 9Ietz fraag s: Yso sait dyr Herr, mein Got: Maintß, däß dös öbbs werd mit dönn Weinstok? Older reisst iem dyr eerste Adler seine Wurtznen aus und beckt iem d Frücht zamm, yso däß iem seine gantzn Trauppn verdürrnd, die was grad so schoen zeitig wordn wärnd? Daa ist nit vil dyrbei, däß myn n zamt de Wurtznen ausreisst; daa braucht man nit aynn Hauffen Leut dyrzue. 10Guet, pflantzt +ist yr, aber ob yr +schoon was werd? Dürrt yr nit vollet zamm, wenn dyr verder Wind kimmt? Freilich, auf dönn Böttling, wo yr gwaxn wär, dürrt yr zamm! 11Und yn n Trechtein sein Wort ergieng an mi: 12Also, sag yn dönn widerspenignen Volk daa: Gspanntß n nit, auf was i aushin will dyrmit? Also, naacherd mueß i deuttlicher werdn: Dyr Bäbler Künig kaam auf Ruslham, naam önn Künig und d Amptner von dyr Stat gfangen und naam s auf Bäbl abhin mit. 13Und aft gsuecht yr syr ainn aus n küniglichnen Gschlächt, schloß mit iem aynn Bund und naam iem önn Treuaid ab. De andern Mächtignen von n Land aber naam dyr Bäbler Künig gfangen, 14däß s Reich ja nit eyn d Hoeh kimmt und kainn Aufstand anzöttln kan, und dyrmit s dönn Bund aau bständig haltt. 15Dyr neue Ruslhamer Künig aber stuendd gögn önn Künig von Bäbl auf und gabmüet si z Güptn um Unterstützung mit Pfär und männig Mannschaftn. Und öbbs Sölchers sollt hinhaun? Dös gäng iem durch? Der kaem aus, wenn yr önn Bund bricht? 16So waar i löb, sait dyr Trechtein, mein Got, z Bäbl stirbt yr, in dyr Stat von dönn Künig, der wo n eingsötzt haat. Seinn Aid haat yr missachtt und iem de Treu brochen. 17Dyr Färg kimmt nömlich +nit und hälff iem mit ayner Morddsstreitmacht. Herentgögn, ayn Wall und Bollwercher zuer Belögerung werdnd gögn Ruslham aufgschütt, und aynn Hauffen Leut werdnd umbrungen. 18Önn Aid haat yr brochen, obwol yr zeerst hooh und heilig Treu gschworn hiet. Wer öbbs Sölchers tuet, kimmt niemer aus. 19Drum sait dyr Herr, mein Got: So waar i löb, laaß i n d Folgn dyrvon tragn, däß yr seinn Treuaid brochen haat. 20I schmeiß iem meinn Schweiber überhin, däß yr niemer auskimmt, und bring n auf Bäbl abhin, daa wo yr dyrfür büessn derf, däß yr myr de Treu brochen haat. 21S Obers von seiner Harst geet in n Kampf zgrund; und wer dennert überbleibt, verklaubt si waiß grad wohin. Dann gaatß is kennen, däß +i gsprochen haan, dyr Trechtein. 22Yso spricht dyr Herr, mein Got: I selbn nimm önn Gibl von derer hoohen Zöder und sötz n ein. Aynn zartn Zweig von de öbrigstn Öst brich i ab und pflantz n auf aynn hoohen Berg ein. 23Zweitigst obn eyn n Isryheeler Gebirg sötz i n ein, daa wo yr aft Zweig treibt und aynn Saam kriegt. Ayn prächtige Zöder werd yr, daa wo d Vögl drinn nistnd und si in seinn Schat aufhaltnd. 24Dann gspannend s de andern Baeum, däß i dyr Herr bin. Önn hoohen Baaum stutz i zrugg, und önn nidern laaß i gscheid anschiebn. Önn gruenetn laaß i dyrdürrn und dönn dyrdürrtn wider treibn. I, dyr Trechtein, haan dös gsait; und yso +mach i s aau. |