De Bibl auf Bairisch 11a Eyn n zwaittn Reichnungsjaar von n Kaiser Xerx, eyn n eerstn Tag von n Maanet Nissän, hiet dyr Mordychäus, dyr Sun von n Jeier, Schimi und Kisch aus n Stamm Bengymein, aynn Traaum. 1b Ayn Jud war yr also, dyr Mordychäus, und ayn angseghner Man, der wo an n Hof von n Künig angstöllt war. 1c Er war ainer von dene, wo dyr bäblische Künig Nebykädnezer mit n Judauer Künig Joiychein aus Ruslham verschlöppt hiet. 1d Und traeumen taat iem dös: Gschrirn und glurmt wurd, dundern taat s und d Erdn gabibnt, und auf dyr Erdn war ayn recht ayn Durchaynand. 1e Plitzlich kaamend zween groosse Drackn, wo si zo n Kampf grichtt hietnd. Sö gabrüelnd laut auf; 1f und dyrdurch wurdnd allsand Dietn zo n Kampf aufgraitzt, yso däß s gögn yn n Grechtn sein Volk eyn n Krieg zognd. 1g Ayn dusterner, schwartzer Tag war dös; Drangsal und Noot, Unheil und ayn Morddsdurchaynand kaam über d Erdn. 1h Dös gantze Grechtnvolk gwaiß niemer aus non ein. Sö farchtnd dös Schlimmste und hietnd mit ienern Löbn schoon abgschlossn. Daa rieffend s önn Herrgot an. 1i Auf iener Schrein hin wurd aus ayner wintzignen Quelln ayn risiger Stroom. 1k Liecht wurd s wider, d Sunn kaam wider vürher; de Minstn kaamend eyn d Hoeh und gaputznd de Maistn durchhin. 1l Wie dyr Mordychäus dös traeumt hiet, gwacht yr auf. Dönn gantzn Tag lang sann yr hin, was dyr Herrgot dyrmit wol sagn wolleb; und er güberlögt hin und her, was daa dran sein kännt. 1m Dyr Mordychäus schlief in n Pflast eyn Ort, daa wo aau de zween Pflastwäch ter Gäbätten und Teresch iener Ligerstat hietnd. 1n Dyrbei ghoert yr, was die yso zo n Schmätzn hietnd. Er gspitzt d Oorn und gyrlost, däß s aynn Anschlag gögn önn Künig Xerx vürgapfraittnd. Daa gazaigt yr s bei n Künig an, 1o und der ließ de zween Amptner verhoern. Sö gaabnd aau glei allss zue und wurdnd hingrichtt. 1p Dyr Künig ließ dös in n Lauft fösthaltn, und aau dyr Mordychäus schrib s eyn sein Tägbuech ein. 1q Draufhin gabfördert dyr Künig önn Mordychäusn zo aynn Pflastdiener und gabloont n für sein Taat reichlich mit Gschenker. 1r Aber dyr Bugauer Hämmydätten, ainer, wo recht vil z meldn hiet bei n Kü nig, war drauf aus, däß yr s zwögns dene zween Hofamptsleut yn n Mordy chäusn und seinn Volk gscheid zaigt.
2Dreu Jaar naachdem dyr Künig Xerx in dyr Burg Susy önn Troon von seinn Reich bestign hiet,
3gaab yr iewet ayn Föstmaal für alle seine Fürstn und Amptner. De Öbrigstn von n pfersischn und medischn Hör, de Gwäppltn und Pfintzvögt warnd erschinen;
4und er haet glei gar niemer aufhoern künnen, mit seinn Reichtuem, seinn Prunk und seiner Pracht und Herrlichkeit z prozn, und dös glei hundertachtzg Täg lang. 5Wie dö Zeit umhin war, gaab dyr Künig yn allsand in dyr Burg Susy, von n Maistn hinst eyn n Minstn, sibn Täg lang in n Hofgartn ayn Föstmaal. 6Scheeweisse Leinwyt, krappe Wollwaat und anderne kostbare Gwöber warnd mit weisse und roote Schnüer in silberne Ring an Säulnen aus weissn Märbl aufghöngt. Auf n Mangfaltbodm aus Albäster, weissn und färbignen Märbl und Perlmutt stuenddnd golderne und silberne Lotern. 7Trunken wurd aus golderne Gfäßer, von dene wo kains wie dös ander ausgschaugt. Dyr Wein greut önn Künig überhaaupt nit. 8Bei dönn Saus galt d Loossung: "Dyrlaaubt ist allss!", wie s dyr Künig yn seine Pflastamptner non aignst gsait hiet. 9Aau de Küniginn Wästi gaab ayn Föstmaal, und zwaar für die Weiberleut allsand in n Xerxn seinn Pflast. 10Wie dyr Künig Xerx eyn n sibtn Tag iewet anduslt war, befalh yr yn seine sibn Kammerdiener Mehumän, Bisetten, Härbonen, Bigten, Äbägten, Settär und Kärkäs, 11däß s iem de Küniginn Wästi mit dyr Kroon auf n Haaupt zueherbringend, dyrmit s aynmaal s Volk und d Fürstn bewundern künnend. Dös +war schoon aau ayn recht ayn Schoene. 12Aber de Küniginn Wästi gwill ainfach nit! Si ließ de Kammerdiener mit n Künig seinn Befelh abblitzn, und auf dös hin wurd dyr Künig stoknärrisch. 13Daa gfraagt yr zeerst aynmaal seine Raatmösser, wo si mit öbbs Sölchern ausgakennend, wie yr s pflag, wenn s um Recht und Sitt gieng, 14önn Kärschennenn, Schettär, Ädmättenn, Tärschisch, Meres, Märsennenn und Memuchän. Die sibn Beisössn aus Pfers und Medn warnd in n Reich glei unter iem und hietnd zo iem freien Zuetrit. 15Er gfraagt s: "Was machetß ietz ös naach n Gsötz mit dyr Küniginn Wästi, wo s doch yn meinn Befelh nit gfölgig war, dönn wo irer meine Kammerdiener überbrungen habnd?" 16Daa gsait dyr Memuchän zo n Künig und zo de Andern: "Nit grad gögn önn Künig haat si de Küniginn Wästi verfaelt, sundern aau gögn d Fürstn und alle Völker von allsand Pfintzn in deinn Reich. 17Wenn dös d Runddn macht, reisst dös bei de Weiber ein; dann verliesnd s de gantze Achtung vor ienerne Gattn und rödnd si drauf aushin: 'Was de Küniginn Wästi bei n Xerxn kan, künnend mir schoon lang!' 18Wenn dös yso weitergeet, dann haltnd dös de gantzn Fürstnweiber von Pfers und Medn yn ienerne Mannen vür, wie s is bei dyr Küniginn seghnd; und daa geit s grad aynn gscheidn Verdruß. 19Also, o Künig, mir mainetnd halt, däß daa ayn küniglicher Erlaaß herghoeret, der wo eyn s Gsötzblat von Pfers und Medn einhinkimmt, däß n niemdd widerrueffen kan, wonaach de Küniginn Wästi bei dir nix meer zo n Suechen haat. Und zuer Küniginn dyrschainst ayn Anderne, dö wo dös weenigstns werd ist. 20Wenn der Befelh von dir in deinn gantzn Risnreich bekannt werd, naacherd werdnd schoon wider allsand Weiber ienerne Gattn ghoerig achtn und eern, bei de Maistn wie de Minstn." 21Dös gleuchtt yn n Künig und de Fürstn ein; und dyr Künig gmacht s yso, wie dyr Memuchän vorgschlagn hiet. 22Er gschickt Brief an allsand Pfintzn von n Reich, ieweils in dene ienerner Spraach und Schrift, wonaach dyr Man dyr Herr in n Haus sei. |