De Bibl auf Bairisch 1Wie ayn Äucht drauf yn n Künig sein Grimm wider verraaucht war, ginnert yr si wider aynmaal an de gantze Gschicht mit dyr Wästi und ienern Beschluß.
2Daa gmainend ain aus seinn engern Kraiß: "Wär dös nix, o Künig, däß myr für di schoene Mentscher suechend?
3Du känntst diend in ayner iedn Pfintz von n Reich ain bstalln, däß s sauberne junge Mädln zueherbringend auf Susy eyn de Kemnet, daa wo si dyr Hegäus, dein Kömmerer, drum annimmt, und daa wo s sauber hergrichtt und aufgfurmt werdnd.
4Und dö, wo dyr aft gfallt, kan für d Wästi aau Küniginn werdn." Dös gfiel yn n Künig, und yso gmacht yr s aau. 5In dyr Burg Susy glöbt ayn Jud, wo Mordychäus hieß. Er war dyr Sun von n Jeier, Schimi und Kisch aus n Stamm Bengymein. 6Er war unter dene, wo dyr bäblische Künig Nebykädnezer mit n Künig Joiychein aus Ruslham verschlöppt hiet. 7Er war dyr Vormund von dyr Hädysä, aau Öster gnennt, dyr Tochter von seinn Onckl, weil ir Vater und Mueter toot warnd. Recht gstälttig und gfurmt war s, und ayn Gfäntzige aau. Wie ire Ölttern hinzogn warnd, hiet s dyr Mordychäus als Tochter angnummen. 8Wie dyr Befelh und Erlaaß von n Künig kund wurd, brang myn hübsch aine Mädln eyn d Suserer Burg und gaab s eyn n Hegäusn sein Obhuet. Aau d Öster wurd eyn n Pflast einhingholt und yn n Kemnetwart Hegäus übergöbn. 9Dö gfiel iem recht, und drum taat yr si bsunders um drum. Er gschaugt, däß s de rechte Pflög und Kost kriegt und ließ s von sibn auserlösne Dirnen aus n Pflast bedienen. Spaeter aynmaal ieß yr s mit ire Dienerinnen eyn de schoenstn Gädn von dyr Kemnet umzieghn. 10D Öster hiet nix von irer Abstammung dyrsait, weil s irer dyr Mordychäus aso angschafft hiet. 11Aynn iedn Tag kaam dyr Mordychäus bei n Frauennpflast vorbei und gschaugt, wie s yn dyr Öster geet und was s dyrmit machend. 12Ietz kaamend naach und znaach alle Mädln dran, däß syr s dyr Künig betrachtt. Zwölf Maanet lang warnd s pflögt und hergrichtt wordn, wie s dyr Brauch war, söx Maanet mit Mürrnöl und söxe mit Balsn und anderne Schmeichenn. 13Aft giengend die Mädln zo n Künig; und allss, was s gern aus dyr Kemnet ghaat haetnd, kunntnd s aau mitnemen. 14Auf Nacht giengend s hin, und eyn dyr Frueh kaamend s zrugg und wurdnd eyn dönn andern Frauennpflast brungen, dönn für de Köbsweiber, daa wo dyr Schäschgen für ien zuestöndig war. Dann darffend s niemer zo n Künig, ausser wenn s bei n Künig yso bstanddnd, däß yr s ausdrücklich holn ließ. 15Iewet war aau d Öster dran für n Künig, de Tochter von n Äbiheil, yn n Onckl von n Mordychäusn, der was s angnummen hiet. Si gwill nix Bsunders mitnemen, ausser halt dös, was irer dyr künigliche Kemnetwart Hegäus naahglögt. Und d Öster gfiel glei yn aynn Iedn, der wo s saah. 16Eyn n Tebet war s, also eyn n zöntn Maanet, eyn seinn sibtn Reichnungsjaar, wie d Öster zo n Xerxn eyn s Künigsschloß gholt wurd. 17Und pfeilgrad hiet dyr Künig d Öster lieber als wie allsand Weiberleut dyrvor, und si bstandd bei iem vil bösser als wie allsand andern Mädln. Er gsötzt irer de Kroon auf und gmacht s für d Wästi zuer Küniginn. 18Dös wurd aft grooß gfeiert, und dyr Künig lued zo dyr Öster irer Eer alle seine Höfling und Fürstn zo aynn Föstmaal ein. Yn de Pfintzn wurdnd Steuern naachlaassn, und aau mit seine Gschenker war yr närrisch freigibig. 19Dyrselbn, wie myn d Mädln zammgholt, hiet dyr Mordychäus aynn Postn an dyr Schloßpfortn. 20D Öster afer gsait nix von irer Abstammung und irn Volk, wie s irer dyr Mordychäus auftragn hiet. D Öster gfolgt iem wie früehers, daa wo s non unter seiner Pflög war. 21Wie also dyr Mordychäus dönn Postn an dyr Pflastpfortn hiet, gablichend dyr Bigtän und Teresch, zween verbitterte künigliche Amptner von dyr Toorwach, däß s önn Xerxn umbringend. 22Dyrvon erfuer dyr Mordychäus öbbs und gsait s yn dyr Küniginn Öster, und dö gabrichtt s für iem yn n Künig. 23Dö Sach wurd untersuecht und die Höfling überfüert. Sö wurdnd aufghöngt und allss in n Künig seinn Lauft föstghaltn. |