De Bibl auf Bairisch 1Dyr Pauls gablickt yn n Hoohraat föst und frei eyn d Augn und spraach n an: "Brüeder! Hinst heint löb i vor n Herrgot mit aynn rainen Gwissn."
2Daa befalh dyr Hoohpriester Hänynies dene, wo bei n Paulsn stuenddnd, däß s iem auf s Mäul schlagnd.
3Daa gaab dyr Pauls ausher: "Di schlagt aau dyr Herrgot non, du Himmltrager, du scheinheiliger! Du sitzt daa, däßst naach n Gsötz richtst, und schaffst gögn Recht und Gsötz an, däß i gschlagn werd?!"
4Die, wo daa stuenddnd, fuernd önn Paulsn an: "Was, du untersteest di, önn Hoohpriester yso zo n Schelttn?"
5Dyr Pauls gantwortt: "Ou; i haan y nit gwisst, däß dös dyr Hoohpriester ist. Es haisst ja in dyr Schrift: 'Aynn Fürstn von deinn Volk sollst nit verfluechen.'" 6Yn n Paulsn war bekannt, däß bei n Hoohraat halbig Sautzn und halbig Mauchn dyrbei warnd. Drum rief yr aus: "Brüeder, i bin ayn Mauch, und i stamm von Mauchn ab. Weil i an d Urstöndd von de Tootn glaaub, stee i ietz vor n Gricht." 7Wie yr dös gsait hiet, kaamend d Mauchn und Sautzn eyn s Streitn, und dös nit schlecht. 8D Sautzn glaaubnd ja wöder an ayn Urstöndd non an Engln non an Geister; d Mauchn dyrgögn bekennend si zo all dönn. 9Es wurd grad non umaynandplerrt. Schließlich sprangend aine mauchischn Eewärt auf und kunntnd syr ainigermaaßn Ghoer verschaffen: "Also, mir habnd +nix gögn dönn! Öbby haat ja wirklich ayn Engl older Geist mit iem grödt." 10Wie dyr Tümml allweil örger wurd, wurd yn n Öbrigstn non schieh, däß s önn Paulsn ausaynanderreissnd. Daa gholt yr d Wach und ließ n aus n Hauffen ausherzärrn und eyn d Wapff bringen. 11In seler Nacht erschin dyr Herr yn n Paulsn und spraach zo iem: "Kopf eyn d Hoeh! Yso wiest z Ruslham mein Sach bezeugt haast, yso sollst aau z Room non Zeugniss ablögn." 12Und in aller Frueh grottnd si d Judn zamm und verschwornd si mit aynn Aid, däß s niemer össnd und trinkend, hinst däß s önn Paulsn toetigt haetnd. 13Über vierzg Mänder gmachend bei derer Verschwörung mit. 14Sö gmeldnd si bei de Oberpriester und Dietwärt: "Mir habnd üns verlobt, nix zo n Össn und zo n Trinken, hinst däß myr dönn Paulsn toett habnd. 15Mir habnd yso gmaint: Geetß ös ietz mit n Hoohraat zo n Öbrigstn und bittß n, däß yr n enk abherbringt, weilß ös non öbbs zo n Klaern habebtß dyrmit; und mir haltnd üns pfrait und murxnd n non unterwögs ab." 16Yn n Paulsn sein Nöff, dyr Sun von seiner Schwöster, gakriegt aber was von dönn Anschlag mit. Er gieng eyn d Wapff und gmacht s yn n Paulsn z wissn. 17Dyr Pauls ließ ainn von de Haauptleut rueffen: "Bringtß dönn Burschn decht zo n Öbrigstn; der haat iem öbbs zo n Meldn!" 18Dös taat der, und er grichtt yn n Öbrigstn aus: "Dyr Pauls, seler Gfangene, haat mi grueffen und mir dönn Burschn daa zo dir mitgschickt, weil yr dyr öbbs zo n Sagn habeb." 19Daa gweist n dyr Faud ayn Weeng aushin und gfraagt n: "Also, um was geet s n?" 20Er gantwortt: "D Judn habnd si verschworn. Sö wollnd di bittn, däßst ien morgn önn Paulsn eyn n Hoohraat abhinbringst. Angöblich wollnd s non öbbs klaern dyrmit. 21Kaauf ien dös nit ab! In Wirklichkeit lauernd iem über vierzg Mannen von ien auf. Sö habnd syr gschworn, wöder z össn non zo n Trinken, hinst däß s n umbrungen habnd. Die pässnd grad non drauf, däßst du mitmachst." 22Dyr Faud bot yn dönn Burschn auf: "Sag fein niemdd öbbs, däßst myr du dös anzaigt haast!" Aft ließ yr n geen. 23Er rief zween Haauptleut und befalh ien: "Mach zwaihundert Ritter, sibzg Reiter und zwaihundert Spiesser auf neune auf Nacht pfrait, däß s auf Zesern abhin loosstöpfend! 24Aau Reittierer brauch myr, däß s önn Paulsn aufhinsitzn laassnd und sicher gan n Statthalter Felix bringend." 25Er schrib non aynn Brief, daa wo dös drinnstuendd: 26"Von n Klauzn Lüsiesn an n erlauchtn Statthalter Felix. Heil! 27Dönn Man haetnd syr d Judn schoon gschnappt ghaat und wärnd drauf und dran gwösn, däß s n durchhintuend. Daa grif i mit meine Harstner ein und ghol n ausher, weil i draufkaam, däß yr ayn Roemer ist. 28Und weil i dyrhinterkemmen gwill, ob was s n überhaaupt zeihend, brang i n vor n Hoohraat. 29I fandd ausher, däß yr wögn iewign öbbs mit ienern Traun angschuldigt werd, däß yr aber nix angstöllt haat, auf was dyr Tood older Haft ständd. 30Weil myr aber anzaigt wordn ist, däß si ain gögn iem verschworn habnd, schick i n lieber +glei zo dir. Yn de Kläger haan i gsait, sö sollnd dö Gschicht mit +dir ausmachen." 31D Harstner übernaamend önn Paulsn, wie s ien befolhen war, und brangend n bei dyr Nacht hinst Äntipätters. 32Eyn n naehstn Tag liessnd s d Reiter mit iem weiterzieghn und gakeernd selbn eyn d Wapff zrugg. 33D Reiter kaamend auf Zesern, gaabnd seln Brief bei n Statthalter ab und gfüernd iem önn Paulsn vor. 34Dyr Pflöger laas önn Brief und gfraagt n, aus wölcherner Pfintz däß yr stammeb. Wie yr ghoert, däß yr aus Klizing war, 35gsait yr zo iem: "I verhoer di aft, wenn deine Ankläger daa seind." Und er befalh, däß s n in n Heretn seinn Pflast in n Kotter haltnd. |