Hosea 12
Textbibel 1899
1Die Ephraimiten haben ihr Gefallen an Sturm und jagen dem Ostwinde nach; jeden Tag häufen sie Lüge und Gewaltthat: sie schließen ein Bündnis mit den Assyriern, und zu den Ägyptern wird Öl gebracht.

2Aber Jahwe wird mit Juda ins Gericht gehen und wird Jakob nach seinem Wandel heimsuchen, ihm nach seinen Handlungen vergelten.

3Im Mutterschoße schon überlistete er seinen Bruder und als kräftiger Mann kämpfte er mit Gott.

4Er kämpfte gegen eine Gotteserscheinung und siegte; er weinte und bat sie um Erbarmen. Sie fand ihn in Bethel und dort redete sie mit ihm -

5nämlich Jahwe, der Gott der Heerscharen, er, der Jahwe heißt -

6Du sollst durch deinen Gott zurückkehren! Halte auf Liebe und Recht und harre beständig deines Gottes!

7Aber der Kanaaniter führte falsche Wage; er liebt es, zu übervorteilen!

8Und auch der Ephraimit sprach: Bin ich doch reich geworden, habe mir Vermögen erworben! Bei all' meinem Gewinne kann man mir keine Verschuldung nachweisen, die Sünde wäre!

9Aber ich, Jahwe, bin doch dein Gott von Ägypten her - aufs neue kann ich dich in Zelten wohnen lassen wie zur Zeit der Versammlung -

10und habe wiederholt zu den Propheten geredet; ich war es, der zahlreiche Gesichte gab und die Propheten in Gleichnissen sprechen ließ.

11Wenn die Gileaditen nichtswürdig sind, so werden sie vernichtet werden; weil sie im Gilgal Stiere opferten, sollen eben ihre Opferstätten wie Steinhaufen an den Furchen des Ackers werden.

12Als Jakob in das Land der Aramäer floh, ward Israel um ein Weib Knecht und um ein Weib hütete er die Herde.

13Durch einen Propheten hat Jahwe die Israeliten aus Ägypten hergeführt, und durch einen Propheten ward es behütet.

14Aber bitteren Ärger haben die Ephraimiten erregt. Darum wird sie ihr Herr mit ihrer Blutschuld belasten und ihr schandbares Treiben auf sie zurückfallen lassen.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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