Textbibel 1899 1Nach diesen Begebenheiten erging das Wort Jahwes an Abram in einem Gesicht; und er sprach: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dein Schild - es wartet deiner reicher Lohn! 2Da sprach Abram: O Herr Jahwe! Was willst du mir geben, während ich doch kinderlos dahingehe, und der Erbe meines Besitzes wird Elieser sein. 3Und Abram sprach: Mir hast du ja keine Nachkommenschaft gegeben; so wird denn ein Leibeigener meines Hauses mich beerben. 4Aber das Wort Jahwes erging an ihn also: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern einer, der von deinem Leibe kommen wird, der soll dich beerben! 5Und er führte ihn hinaus ins Freie und sprach: Blicke auf zum Himmel und zähle die Sterne, ob du sie zu zählen vermagst! Und er sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein! 6Und er glaubte Jahwe, und das rechnete er ihm zu als Gerechtigkeit. 7Da sprach er zu ihm: Ich bin Jahwe, der dich ausgeführt hat aus Ur in Chaldäa, um dir dieses Land zu eigen zu geben. 8Und er sprach: O Herr Jahwe! Woran soll ich erkennen, daß ich es besitzen werde? 9Da sprach er zu ihm: Hole mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube. 10Da holte er ihm alle diese, zerteilte sie in je zwei gleiche Teile und legte je die eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht. 11Da stießen die Raubvögel herab auf die Stücke; Abram aber scheuchte sie hinweg. 12Als nun die Sonne untergehen wollte, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und Beängstigung, dichte Finsternis überfiel ihn. 13Da sprach er zu Abram: Du mußt wissen, daß deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das ihnen nicht gehört; und sie werden ihnen leibeigen sein, und jene werden sie hart bedrücken vierhundert Jahre lang. 14Aber auch das Volk, dem sie leibeigen sein werden, will ich richten, und darnach sollen sie ausziehen mit reicher Habe. 15Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen; du wirst begraben werden in einem schönen Alter. 16Und das vierte Geschlecht von ihnen wird hierher zurückkehren; denn noch ist das Maß der Schuld der Amoriter nicht voll. 17Als aber die Sonne untergegangen und dichte Finsternis eingetreten war, da kam ein Rauch, wie aus einem Ofen, und eine Feuerfackel, die zwischen jenen Stücken hindurchging. 18An jenem Tage schloß Jahwe einen Bund mit Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben vom Strome Ägyptens an bis zum großen Strom, dem Euphratstrom, 19das Land der Keniter, der Kenissiter, der Kadmoniter, 20der Hethiter, der Pheresiter, der Rephaiter, 21der Amoriter, der Kanaaniter, der Girgasiter und der Jebusiter. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |