De Bibl auf Bairisch 1Wee mir! Vürkemmen tue i myr wie ayn Land, wo abgärnt ist, wie ayn Wingert, daa wo s de lösstn Börl dyrvon habnd. Nix meer ist non daa zo n Össn; dyrweil haet i so gern non ayn Öttlych Vorfeign ghaat. 2De Frummen seind in n Land entschwunddn; kainn Rödlichnen finddst daader +niemer. Allss lauert grad auf Bluet; ainer jagt grad non dönn Andern. 3Däß daa öbbs nit richtig sein kan, dös kennend die schoon niemer: Dyr Fürst schafft an, und dyr Richter verdraet iem z Lieb s Recht, und es sollt sein Schadn nit sein. Und de Groossn seind de Allerörgern. 4Daa ist dyr Bräfer non wie ayn Distl und dyr Rödlichste wie de Dernstaudnen. Aber enker Weitzigung kimmt schoon; mein, +daa werdtß bloed schaun! 5Trautß yn kainn Freund nit; verlaasstß enk nit auf enkern Häberer! Halt lieber s Mäul bei ainer, aau wenn s dein antrauts Weib ist! 6Dyr Sun verachtt seinn Vatern, de Tochter mämpst gögn d Mueter, und d Schnur zwidert d Schwiger an. Dös gantze Haus ist aufaynand wie Hund und Katz. 7I aber vertrau eiserer auf n Trechtein und wart auf n Herrgot, meinn Heiland. Mein Got gaat mi erhoern. 8Freu di nit z früeh ob mir, mein Feindinn! Wenn i aau daadllig, gaa i wider aufsteen. Zwaar sitz i in dyr Finster, dennert ist dyr Herr mein Liecht. 9I haan mi gögn önn Herrn versündigt; daa mueß i s aau verfaahen, däß yr mi in seinn Zorn straafft. Aft werd yr mi schoon wider annemen und ayn Liecht in mein Löbn bringen. Gwiß gaa i non sein Gnaad dyrlöbn. 10Mein Feindinn gaat dös seghn und kruch eyn s Mausloch einhin. Ietz tuet s ja non recht stolz: Wo ist yr denn, dein Got, dyr Trechtein? Mein, daa freu i mi ietz schoon drauf, däß s aft dyrtrett werd wie ayn Roßbolln! 11Es kimmt de Zeit, daa wo myn deine Mauern wider aufbaut; und rund umydum kanst di aft ganz schoen braittn. 12Daa kemmend s aft alle zo dir, von Surn hinst Güptn, ja, von Güptn hinst eyn n Euffret, von Mör gan Mör, von Birg gan Birg. 13D Erdn aber werd ayn Wüestn, weil d Leut dyrvon halt gar so schlecht seind. 14Ötz dein Volk mit n Hirtnstab, dö Herdd, dö wo dein Uedl ist, die was ainsam lagernd in n Güspl auf n Kärml. Z Bäsn und in Gilet sollnd s wider waidnen wie halt früehers aau schoon. 15I laaß enk meine Wunder dyrlöbn wie dyrselbn, woß aus Güptn ausherzogtß. 16D Völker gaand dös seghn und bloed schaun, wenn s aau +non so starch seind. Nix sollt ien meer einfalln; gscheider ist s, die stöllnd si +glei taaub. 17Staaub sollnd s frössn wie ayn Schlang und dös ander Gwürm yso. Fiberet sollnd s aus ienerne Löcher ausherkriechen und vor n Trechtein, ünsern Got, hintrötn. Schieh werdn sollt ien; die sollnd di non scheuhen! 18Wer wär ayn Got wie du, wo d Sündd vergibt und dene verzeiht, wo von deinn Uedlvolk non überblibn seind? Dyr Herrgot bleibt nit bständig zornig; vil lieber ist yr von +Haus aus gnaedig. 19Er gaat si wider ob üns dyrbarmen und ünser Schuld streichen. All ünserne Sünddn schmeisst eyn s tieffste Mör abhin. 20Du gaast yn Jaaggen dein Treu erweisn und yn de Abryhamer dein Huld, wiest ys yn ünserne Vätter schoon in graauber Vorzeit zuegschworn haast. |