Dyr Laux 6
De Bibl auf Bairisch
1Wie dyr Iesen iewet an aynn Sams durch de Traidfelder äussgieng, gropfend syr seine Jünger Ehern ab, griblnd s aus und gnägglnd de Kerndln zamm. 2Daa giengend s ayn Öttlych Mauchn an: "He, was tuetß n daa? Dös ist diend z Sams verbotn!" 3Dyr Iesen gerwidert ien: "Habtß n nit glösn, was dyr Dafet taat, wie er und seine Mannen hungrig warnd? 4Daa gieng yr decht eyn s Haus Gottes einhin und naam syr d Schaubrooter und aaß s mit seine Mannen, und dyrweil derffend s doch grad de Priester össn!" 5Und dyr Iesen gfüegt dyrzue: "Dyr Menschnsun ist Herr über n Sams."

6An aynn andern Sams gieng yr eyn d Samnung und gleert. Daa gsitzt ayn Man daadl, yn dönn wo de zesme Hand abhinghöngt. 7D Eewärt und Mauchn gspitznd schoon drauf, ob yr z Sams hailn wurdd, weil s nömlich auf aynn Grund gapässnd, däß s n anklagnd. 8Er aber gwaiß schoon, was s eyn n Sin hietnd, und gsait zo dönn Man mit dyr gebröchlichnen Hand: "Stee auf und stöll di ünter d Leut einhin!" Daa kaam der Man vürher. 9Dann gfraagt s dyr Iesen: "Dös mech i ietz wissn: Was ist z Sams dyrlaaubt: öbbs Guets zo n Tuen older öbbs Schlechts, ayn Löbn zo n Röttn older zgrundzrichtn?" 10Und er gmustert s yn dyr Reih naach und wis aft dönn Man an: "Ströck dein Hand aus!" Dös gmacht yr, und sein Hand war wider gsund. 11Daa gagiftnd sö si wie nit gscheid und gmauschlnd, was s yn n Iesenn antuen känntnd.

12Dyrselbn gieng yr iewet eyn aynn Berg aufhin zo n Bettn. De gantze Nacht verbrang yr in n Gebet zo n Herrgot. 13Wie s Tag wurd, rief yr seine Jünger zueher und gwölt zwölfe aus ien aus, die was yr aau Postln gnennt. 14Dös warnd dyr Simen, dönn was yr Peeters gnennt, und sein Brueder Anders, dyr Jaaggen und Johanns, Filips und Bärtlmäus, 15Mathäus und Tamen, dyr Jaaggen Alfäusnsun, dyr Simen dyr Baisser, 16dyr Jauz Jaaggennsun und dyr Jauz Ischeriet, der was n verraatn wurdd.

17Dyr Iesen stig mit ien wider über n Berg abhin. In dyr Braittn blib yr mit ayner groossn Schar Jünger von iem steen; und aynn Hauffen Leut aus n gantzn Judnland, aus Ruslham und von dyr Türser und Sidner Anfurt 18kaamend zueher, däß s n hoernd und von ienerne Kranketn ghailt werdnd. Ghailt wurdnd aau de von unraine Geister Plaagtn. 19Allsand Leut gadruckend zuehin zo iem, däß s n anrüernd, denn es gieng ayn Kraft von iem aus, dö wo allsand gsund gmacht.

20Dyr Iesen gablickt seine Jünger an und gaprödigt: "Saelig ös, woß arm seitß; enk ghoert s Reich von n Herrgot. 21Saelig, woß ietz hungertß, denn ös gaatß non sat werdn. Saelig ös, woß waintß ietz, denn ös gaatß non lachen. 22Saelig seitß, wenn enk d Menschn hassnd und vermainsamend, wenn s enk schelttnd und verrueffend zwögns n Menschnsun. 23Freutß enk und juchetztß, wenn s so weit ist, denn in n Himml werd s enk reichlich gloont. Grad yso gmachend s ja ienerne Gönen mit de Weissagn.

24Aber wee enk, ös, woß reich seitß, weilß ös ee allss ghaat habtß. 25Wee enk, woß ietz sat seitß, denn ös gaatß aft hungern. Wee enk, woß ietz lachtß; wainen gaatß und klagn. 26Wee enk, wenn enk allsand lobnd; denn grad yso habnd s ienerne Vätter mit de falschn Weissagn gmacht.

27Und enk, meine Zueloser, sag i: Liebtß enkerne Feindd; tuetß öbbs Guets yn dene, wo enk hassnd! 28Sögntß die, wo enk verfluechend; und bettß für die, die wo enk schraignd! 29Wer di herent wädscht, von dönn laaß di ent aau non schlagn; yn dönn, der wo dein Kuttn raaubt, sollst aau s Hemet laassn. 30Gib aynn Iedn öbbs, der wo di bitt; und wenn dyr wer öbbs nimmt, dann haish s von iem nit zrugg! 31Wasß ös von Anderne erwarttß, dös Gleiche solltß für ien tuen. 32Wenntß grad die liebtß, die wo enk liebnd, waffern Dank kännttß dann erwartn? Aau d Sünder habnd y die gern, von dene wo s gern mögn werdnd. 33Und wenntß grad dene öbbs Guets tuetß, die wo enk öbbs Guets tuend, waffern Dank erwartetß dyrfür? Dös tuend y d Sünder grad yso. 34Und wenntß grad dene öbbs leihtß, von dene woß is zruggzkriegn hofftß, waffern Dank erwarttß n naacherd dyrfür? Aau d Sünder leihend yn Sünder öbbs, wenn s non dös wider zruggkriegn künnend. 35Ös aber solltß enkerne Feindd liebn und Guets tuen und öbbs herleihen, aau woß nix dyrfür dyrhoffen künntß. Dann gaat s enk reichlich gloont werdn, und ös gaatß Sün von n Hoehstn sein, denn aau er ist güetig gan de Undankbaren und Boesn. 36Seitß barmhertzig, wie s aau enker Vater ist!

37Richttß nit, naacherd werdtß aau ös nit grichtt! Verurtltß nit, dann werdtß aau ös nit verurtlt! Laasstß aynander d Schuld naach, naacherd werd aau enker Schuld erlaassn! 38Göbtß öbbs her, naacherd werd aau enk öbbs göbn! Voll ist dös Maaß, ja einhintrett ist s, aufghäufft ist s und übergeen tuet s, dös Maaß, mit dönn wo enk öbbs göbn werd. Denn naach dönn Maaß, woß +ös zo n Zuetailn hernemtß, gaat aau enk aft zuetailt werdn."

39Bildlich gschaint yr s ien aau non: "Kan ayn Blinder denn aynn Blindn weisn? Fallnd daa nit all Zween eyn de Gruebn einhin? 40Dyr Jünger steet nit über seinn Maister; ayn Ieder aber, wo allss glernt haat, gaat aau wie sein Maister +sein. 41Zwö seghst n d Schipff in n Aug von deinn Bruedern, aber dönn Traaum in deinn aignen nity? 42Wie kanst n zo deinn Bruedern sagn: 'Brueder, laaß mi diend dö Schipff von deinn Aug ausherzieghn!', dyrweilst dönn Traaum in deinn aignen Aug +nit gspannst? So was Scheinheiligs, hän! Ziegh zeerst dönn Balchen von +deinn Aug ausher; naacherd kanst allweil non schaun, obst dönn Schifern bei deinn Bruedern ausherbringst.

43Es geit kainn guetn Baaum, der wo ayn schlechts Obst haet, und kainn schlechtn, der wo guete Frücht trüeg. 44Aynn iedn Baaum dyrkennt myn an seine Frücht: Von de Distln abher brockt myn kaine Feign, und von n Derngspraid abher list myn kaine Traubn. 45Ayn gueter Mensch bringt aau öbbs Guets +vürher, weil yr s in seinn Hertzn haat, und ayn Boeser halt ayn Übl, weil s +aau yso in iem anglögt ist. Von was ainn sein Hertz voll ist, von dönn laaufft s Mäul über.

46Was sagtß n allweil 'Herr! Herr!' zo mir und tuetß aber nit, was i sag? 47Wisstß, wie ainer ist, der wo zo mir kimmt, auf mi hoert und dös aau behertzigt? 48Wie ainer ist yr, wo ayn Haus gabaut, dyrfür tief ausgrueb und s Grundföst auf aynn Fölsn hingstöllt. Wie s ietz allss gagüsst und d Fluet eyn s Haus anhingnägglt, kunnt s iem nit an, weil halt s Haus gscheid baut war. 49Wer aber hoert und dennert dös nit tuet, der ist wie ayn Man, der wo sein Haus ainfach yso auf s Koot hingstöllt. D Fluet gaprallt dyrgögn, und s Haus gsturtzt sofort zamm und war ain Trümmerhauffen."

Luke 5
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