Haggai 2
Textbibel 1899
1Am einundzwanzigsten des siebenten Monats erging das Wort Jahwes durch den Propheten Haggai folgendermaßen: 2Sprich doch zu Serubabel, dem Sohne Sealthiels, dem Statthalter von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem übrigen Volke also: 3Wer ist noch unter euch übrig, der diesen Tempel in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr ihn jetzt? Ist's nicht so viel wie nichts in euren Augen? 4Aber nun, fasse Mut, Serubabel! ist der Spruch Jahwes; fasse Mut, Josua, Sohn Jozadaks, Hoherpriester! Fasset Mut, alle Bürger des Landes, ist der Spruch Jahwes, und betreibt das Werk; denn ich bin mit euch, ist der Spruch Jahwes der Heerscharen, 5was ich mit euch bei eurem Auszug aus Ägypten vereinbart habe, und mein Geist ist in Kraft unter euch! Seid getrost! 6Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: nur noch eine kleine Frist währt es, so erschüttere ich den Himmel und die Erde, das Meer und das Trockene; 7ich bringe alle Völker in Erregung, daß die Kleinodien aller Völker herbeikommen sollen, und ich erfülle dieses Haus mit Herrlichkeit, spricht Jahwe der Heerscharen. 8Mein ist das Silber und mein das Gold, ist der Spruch Jahwes der Heerscharen. 9Die nachmalige Herrlichkeit dieses Tempels wird größer sein, als die frühere, spricht Jahwe der Heerscharen, und ich werde Heil auf diese Stätte legen, ist der Spruch Jahwes der Heerscharen.

10Am vierundzwanzigsten des neunten Monats im zweiten Jahre des Darius erging das Wort Jahwes durch den Propheten Haggai folgendermaßen: 11So spricht Jahwe der Heerscharen: Erbitte dir von den Priestern Belehrung über folgenden Fall: 12Gesetzt, es trägt jemand im Zipfel seines Gewandes heiliges Fleisch und berührt darnach mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder irgend etwas Genießbares, wird dieses dadurch geheiligt? Da gaben die Priester zur Antwort: Nein! 13Haggai aber fragte weiter: Wenn jemand, der durch eine Leiche unrein geworden ist, irgend eines von diesen Dingen berührt, wird es dadurch unrein? Da gaben die Priester zur Antwort: Jawohl! 14Da hob Haggai an und sprach: So verhält es sich mit diesem Volk und so mit dieser Nation in meinen Augen, ist der Spruch Jahwes, so auch mit allem Thun ihrer Hände: was sie mir dort als Opfer darbringen, ist alles unrein. 15Nun denn, lenkt doch euer Augenmerk auf die Zeit vom heutigen Tage ab rückwärts, als man noch nicht Stein auf Stein legte am Tempel Jahwes! 16Wie war es mit euch bestellt? Man kam zu einem Getreidehaufen von vermeintlich zwanzig Scheffeln, aber es gab nur zehn; man kam zur Kufe, um fünfzig Maß zu schöpfen, aber es gab nur zwanzig. 17Ich habe euch mit Getreidebrand, Vergilbung und Hagel gestraft an aller Arbeit eurer Hände; aber eine Umkehr zu mir gab es nicht bei euch! ist der Spruch Jahwes. 18Lenkt doch euer Augenmerk auf die Zeit von diesem Tage ab und weiter ab, da zum Tempel Jahwes der Grundstein gelegt ward! Lenkt euer Augenmerk darauf, 19ob noch die Saatfrucht im Speicher ist, und ob noch der Weinstock und der Feigenbaum, die Granate und der Ölbaum nicht tragen! Von diesem Tage an werde ich segnen!

20Und es erging das Wort Jahwes an Haggai zum zweiten Mal am vierundzwanzigsten des gleichen Monats folgendermaßen: 21Sprich also zu Serubabel, dem Statthalter von Juda: Ich erschüttere den Himmel und die Erde; 22ich stoße die Königsthrone um und zerstöre die Macht der heidnischen Reiche. Ich stoße die Wagen um und die darauf fahren, und es sinken die Rosse zu Boden und die darauf reiten, ein jeder getroffen vom Schwerte des anderen. 23An jenem Tag, ist der Spruch Jahwes der Heerscharen, nehme ich dich, Serubabel, Sohn Sealthiels, mein Knecht, ist der Spruch Jahwes, und setze dich einem Siegelringe gleich; denn dich habe ich auserwählt, ist der Spruch Jahwes der Heerscharen.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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Haggai 1
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