Textbibel 1899 1Darnach fragte David Jahwe: Soll ich in eine der Städte Judas ziehen? Jahwe antwortete ihm: Ja. Als sodann David fragte: Wohin soll ich ziehen? antwortete er: Nach Hebron.
2So zog denn David dorthin samt seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigail, dem Weibe des Karmeliters Nabal.
3Ferner ließ David die Männer, die er bei sich hatte, je mit ihrer Familie hinaufziehen, und so wohnten sie in den Ortschaften um Hebron.
4Da kamen die Judäer und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Als man nun David hinterbrachte: die Männer von Jabes in Gilead haben Saul begraben!
5Da schickte David Gesandte zu den Männern von Jabes in Gilead mit der Botschaft: Mögt ihr von Jahwe gesegnet werden, die ihr Saul, eurem Herrn, diesen Liebesdienst erwiesen habt, ihn zu begraben!
6So möge denn Jahwe euch Liebe und Treue erweisen; aber auch ich will euch Gutes dafür erzeigen, daß ihr diese That gethan habt.
7Aber nun seid unerschrocken und zeigt euch als wackere Männer. Denn Saul, euer Herr, ist tot; auch hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt. 8Abner aber, der Sohn Ners, Sauls Feldherr, nahm Sauls Sohn Esbaal, brachte ihn nach Mahanaim hinüber 9und machte ihn zum König über Gilead, über die von Aser, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und das ganze Israel. 10Vierzig Jahre war Sauls Sohn Esbaal alt, als er König über Israel wurde, und zwei Jahre regierte er; nur das Haus Juda hielt sich zu David. 11Die Zeit, welche David in Hebron König über das Haus Juda war, betrug im ganzen sieben Jahre und sechs Monate. 12Abner aber, der Sohn Ners, marschierte mit den Unterthanen Esbaals, des Sohnes Sauls, von Mahanaim nach Gibeon. 13Ebenso rückte Joab, der Sohn der Zeruja, mit den Unterthanen Davids aus Hebron aus, so daß sie am Teiche von Gibeon mit jenen gegenseitig zusammentrafen. Die einen ließen sich diesseits, die anderen jenseits des Teiches nieder. 14Abner aber rief Joab zu: Die Leute sollen einmal in einem Kampfspiele vor uns auftreten! Joab rief: Gut! 15Da machten sie sich auf und gingen abgezählt hinüber: zwölf von Benjamin, von Sauls Sohn Esbaal, und zwölf von den Unterthanen Davids. 16Jeder aber faßte mit der Hand seinen Gegner am Schopf und stieß ihm das Schwert in die Seite, so daß sie alle zugleich fielen. Da nannte man jenen Ort: Feld des Tückischen, welches bei Gibeon liegt. 17Und es entspann sich an jenem Tag ein überaus heftiger Kampf; aber Abner und die Leute von Israel wurden von den Unterthanen Davids geschlagen. 18Dabei befanden sich auch die drei Söhne der Zeruja: Joab, Abisai und Asahel; Asahel aber war leichtfüßig, wie eine Gazelle auf dem Felde. 19Nun verfolgte Asahel Abner und stürmte hinter Abner her, ohne rechts oder links abzubiegen. 20Da wandte sich Abner um und rief: Bist du es, Asahel? Er antwortete: Ja. 21Da rief ihm Abner zu: Biege doch nach rechts oder links ab und gehe auf einen von den Leuten los und nimm dir seine Rüstung! Aber Asahel weigerte sich von ihm abzulassen. 22Da rief Abner Asahel noch einmal zu: Geh hinter mir weg! Wozu soll ich dich zu Boden schlagen? Wie könnte ich da deinem Bruder Joab unter die Augen treten? 23Da er sich aber weigerte, von ihm abzulassen, stieß ihn Abner rückwärts in den Leib, daß der Speer hinten herauskam, und er da, wo er stand, tot niederstürzte. Jedermann aber, der an die Stelle kam, wo Asahel tot niedergestürzt war, blieb stehen. 24Joab aber und Abisai verfolgten Abner und waren bei Sonnenuntergang bis Gibeath Amma gelangt, daß an der Straße in der Wüste Gibeon liegt, 25als die Benjaminiten unter Abners Führung sich sammelten, eine geschlossenen Masse bildeten und sich auf dem Gipfel von Gibeath Amma aufstellten. 26Hier rief Abner Joab zu: Soll denn das Schwert ewig fressen? Weißt du nicht, daß schließlich Erbitterung entsteht? Wie lange soll es noch anstehen, bis du die Leute anweisest, die Verfolgung ihrer Brüder einzustellen? 27Joab erwiderte: So wahr Jahwe lebt! Hättest du nicht gesprochen, die Leute wären insgesamt erst am Morgen von der Verfolgung abgestanden. 28Hierauf ließ Joab in die Posaune stoßen; da machte alles Volk halt, gab die Verfolgung Israels auf und stellte den Kampf ein. 29Sodann marschierte Abner mit seinen Leuten die ganze Nacht hindurch durch die Araba; darauf setzten sie über den Jordan, durchschritten die ganze Schlucht und gelangten so nach Mahanaim. 30Joab hingegen versammelte, nachdem er die Verfolgung Abners eingestellt hatte, sein ganzes Kriegsvolk, und es fehlten von Davids Unterthanen nur neunzehn Mann und Asahel, 31während die Unterthanen Davids aus Benjamin, von den Leuten Abners, 360 Mann erschlagen hatten. 32Asahel aber hoben sie auf und begruben ihn in seines Vaters Grab, daß in Bethlehem lag. Dann marschierte Joab mit seinen Leuten die ganze Nacht hindurch, bis ihnen zu Hebron der Tag anbrach. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |