De Bibl auf Bairisch 1Für n Stenger: Ayn Weisheitslied von de Koracher: [2] Wie dyr Hirsch naach Wasser lechetzt, so, mein Herrgot, lech naach dir i. 2Dürstn tue i naach n Herrgot. Wann i wol vor n Löbgot steen derf? 3Durchhinaus kunnt nix wie reern i, weil s grad hieß: "Wo ist dein Got ietz?" 4Mein, wenn i daa iewet zruggdenk; aufhin zog i zo n Haus Gottes! So vil Leut, wie daa dyrbei warnd! Jubln taatnd s, froolocken, preisn. 5Zwö bin i ietz so verzweiflt, kan mi gar nit schier dyrfangen? - Ä, i harr ietz auf n Herrgot! Iem gaa i aynmaal non danken, denn er ist mein Got und Heiland. 6Aus Verzweiflung ruef i dir zue, daader, wo i sitz an n Jordn, auf n Lützlberg bei n Hermon, 7daa wo d Wellnen gögnaynandschlagnd, deine Wässer tobnd und brausnd, deine Wogn mi fast verschlünddnd. 8Trotzdem spienzlt ainst dein Treu durch. Bei dyr Nacht gaa i dir singen, bett önn Got i von meinn Löbn an. 9Zo meinn Föls, yn n Herrgot, sag i: "Zwö haast mi denn ganz vergössn? Zwö laasst mir denn gar kainn Lung nit, laasst mi höngen in dyr Feindshand? 10Glaaubst ys, däß dös durch und durch geet, wie de Pfrenger mi dyrbleckend?: "Ä, wo ist yr denn, dein Got, ietz?" 11Warum bin i so verzweiflt, waiß nit hinum, waiß nit herum? - Auf n Herrgot hoff i, dank iem, sing iem wider bald ayn Loblied, yn meinn Herrgot, yn meinn Heiland! |