De Bibl auf Bairisch 1In n Toodsjaar von n Künig Usies saah i önn Trechtein. Er gsitzt auf aynn hoohen und erhabnen Troon. Sein Gwandsaaum gfüllt önn Templ aus.
2Über iem stuenddnd Serefn. Ayn ieder hiet söx Flügln; und mit zween gabdöckend s iener Gsicht, mit zween d Füess, und mit zween flognd s. 3Sö rieffend aynander zue: "Heilig, heilig, heilig ist dyr Herr der Hörer. Voll von seiner Darwart ist de gantze Erdn." 4De Drischübln gabibnd bei ienern Rueffen, und in n Templ zog ayn Raauch auf. 5Daa rief i aus: "Aus und gar ist s mit mir! Allss, was i sag, ist unrain; und i löb in aynn Volk, bei dönn wo ayn ieds Wort unrain ist. Und daa haan i selbn önn Künig, önn Hörerherrn, gseghn!" 6Daa flog ainer von de Serefn auf mi zue. In dyr Hand hielt yr ayn glüehete Koln, dö wo yr mit ayner Zang von n Altter abhertaan hiet. 7Dö ghabt yr myr eyn s Mäul anhin und gsait: "Dyrmit, däß dyr dö Koln anhinkemmen ist, ist dein Schuld tilgt und dein Sündd gsuent." 8Drafter ghoer i yn n Trechtein sein Stimm sagn: "Ja, wem schick i n ietz grad? Wer geet n für üns?" Daa gantwort i: "Daa bin i; nimm halt +mi!" 9Daa gsait yr: "Also gee und richt yn dönn Volk aus: 'Hoern solltß, hoern, aber nix versteen! Seghn solltß, seghn, aber nix dyrkennen!' 10Verbain dös Volk, verschopp iem d Oorn, papp iem d Augn zue, däß s nix seght und hoert, nit einsichtig werd, nit umstöckt und nit gnist." 11I gfraag: "Und wie lang, Herr?" Er gantwortt: "Hinst däß d Stötn veroedt seind und niemdd meer drinn ist, kains meer in de Häuser, hinst däß d Äcker ayn Wüestn wordn seind. 12I treib die Leut weit furt, und aft ist s Land laer und verlaassn. 13Und wenn non ayn Zöntl dyrvon drinn bleibt, werdnd aau die aft verhört. Wie bei ayner Aich older Terbintn aber dyr Stok bleibt, wenn myn s ummacht, bleibnd halt die über, z haissn als ayn gweihts Gschlächt." |