De Bibl auf Bairisch 1Wie dös allss gscheghn war, kaamend de Dietwärt zo mir und gaklagnd: "D Laign von de Isryheeler und aau de Priester und Brender habnd si nit abgsündert von dyr Haidnbevölkerung mit ienerne abscheuhlichnen Bräuch; und die seind non de selbn wie bei de Käninger, Hettn, Pereiser, Iebser, Ämmannen, Mober, Güptn und Ämaurer.
2Ünserne Mannen und ienerne Sün habnd Haidnweiber gheirett, und yso haat si dös heilige Volk mit Haidn vermischt. Und de Gwäppltn und Vürnaemen seind de Allerörgern."
3Wie i dös ghoer, zriß i myr s Gwand und önn Mantl, i graaupff myr d Haar und önn Bart und gmueß mi nidersitzn.
4Daa kaamend allsand die zo mir, wo non ayn Gotsfarcht hietnd und über de Treuloosigkeit von de Haimkeerer grad yso gadenkend wie i. Hinst eyn s Aabndopfer gsitz i daadl wie ayn Häuffleyn Elend. 5Aber um d Aabndopferzeit stuendd i wider auf von meiner Buess, mit meinn zrissnen Gwand und Mantl. I warf mi auf de Knie, gabraitt d Höndd aus und gabett zo n Trechtein, meinn Got: 6"Mein Got, yso schamen tue i mi, däß i mi nit aynmaal zo dir aufschaugn trau. Ünserne Sünddn habnd si aufghäufft, und ünserne Misstaatn glangend weilete eyn n Himml aufhin. 7Seit dyr Zeit von ünserne Vorvätter hinst heut stöck myr vor deiner tief in dyr Schuld. Wögn ünserner Sündd wurdnd mir zamt ünserne Künig und Priester yn de Haidnkünig ausglifert. Toett wurdn myr, gfangengnummen, ausgraaubt und ernidrigt; und yso ist s +heut non. 8Ietz, für ayn Handweil, haet üns dyr Trechtein, ünser Got, aynmaal sein Dyrbarmen zaigt. Er haat ünserne par Hänsln übrig laassn und grött und üns daader in seiner heilignen Lostat aynn Rueplaz göbn. Yso ließ ünser Got ünserne Augn wider aufleuchtn, und ayn Bissleyn kunnt myr aufschnaufen auf ünser Knechtschaft aufhin. 9Ja, Knecht sein myr! Aber aau in dyr Knechtschaft haat üns ünser Herrgot nit in n Stich laassn. Er ließ de Pferserkünig üns wolgsunnen sein und ließ üns dyrkobern, yso däß myr s Haus von ünsern Got wider aufbaun und aus de Trümmer aufrichtn kunntnd. Er haat üns daader z Judau und Ruslham ayn Haimstat göbn. 10Aber ietz, Himmlvatter, ietz fallt üns +nix meer ein! Mir habnd ja deine Geboter verlaassn. 11Du haetst ys üns ja gsait ghaat durch deine Diener, d Weissagn: 'Dös Land, daa woß einhinzieghtß, däßß is in Bsiz nemtß, ist durch und durch unrain; denn d Haidndietn habnd s beflöckt. Sö habnd s mit ienerne Grauln erfüllt von ainn Ögg zo n andern. 12Drum derfftß enkerne Töchter nit yn ienerne Sün als Weiber göbn und umkeerter aau nit. Brauchtß nit mainen, die sollebnd +aau ienern Frid und Wolstand habn! Dann gaatß starch daasteen und gniessn, was ys Land biett, und s Land als Uedl yn enkerne Kinder weiterverörbn.' 13Was ist nit allss über üns kemmen wögn ünserne Misstaatn und ünserner Sündd! Dyrbei haast üns du, ünser Herrgot, ee non guet wöggkemmen laassn und dö Schar Grötte überlaassn. 14Und naach dönn alln, was über üns kemmen ist, kaemend mir dyrher und scheretnd üns +wider nix um deine Geboter! Mir verschwaegernd üns mit dene Haidndietn mit ienerne grausignen Sittn! Daa +muesst ja weilete fuchtig werdn und üns ganz vernichtn, yso däß wirklich niemdd übrigbleibt! 15O Trechtein, Got von Isryheel, du bist gerecht; und drum haast die par Hänsln von üns überlaassn, wie myr heut daasteend. Mir steend vor dir mit ünserner Schuld ... Himmlvatter, i waiß niemer weiter!" |