Psalm 88
Textbibel 1899
1Ein Lied. Ein Psalm, der Korachiten. Dem Musikmeister, nach "Krankheit", zum Singen. Ein Maskil Hemans, des Esrachiten. 2 Jahwe, mein Gott, tagsüber rufe ich um Hilfe, in der Nacht schreie ich vor dir.

2Laß mein Gebet vor dich kommen, neige meinem Flehen dein Ohr!

3Denn meine Seele ist mit Leiden gesättigt, und mein Leben ist der Unterwelt nahe.

4Ich werde denen zugezählt, die in die Grube hinabfuhren; ich gleiche einem kraftlosen Manne.

5Unter die Toten werde ich gerechnet, gleich Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst, indem sie von deiner Hand geschieden sind.

6Du hast mich in die unterste Grube gelegt, in dichte Finsternis, in große Tiefe.

7Auf mir lastet dein Grimm, und alle deine Wogen drücken mich nieder. Sela.

8Du hast meine Bekannten von mir entfernt, hast mich zum Abscheu für sie gemacht; ich bin eingeschlossen und kann nicht hinauskommen.

9Mein Auge verschmachtet vor Elend; ich rufe dich, Jahwe, an jedem Tage, ich breite meine Hände zu dir aus.

10Wirst du an den Toten Wunder thun, oder werden die Schatten auferstehen, um dich zu preisen? Sela.

11Wird deine Gnade im Grabe verkündigt, deine Treue im Abgrund?

12Werden deine Wunder in der Finsternis kund und deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens?

13Ich aber schreie zu dir, Jahwe, und mein Gebet kommt des Morgens vor dich.

14Warum verwirfst du, Jahwe, meine Seele, verbirgst vor mir dein Angesicht?

15Ich bin elend und hinsterbend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, ich ermatte.

16Deine Gluten sind über mich ergangen, deine Schrecken haben mich vernichtet.

17Sie umgeben mich allezeit wie Wasser, umringen mich insgesamt.

18Freunde und Gefährten hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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