Textbibel 1899 1Es rückt der Zerstörer gegen dich heran: Wahre die Festung! Spähe aus auf die Straße, raffe dich zusammen, rüste dich gewaltig! 2Denn Jahwe stellt die Hoheit Jakobs wieder her, wie die Hoheit Israels; denn Räuber haben sie beraubt und ihre Ranken zugrunde gerichtet. 3Die Schilde seiner Helden sind gerötet, seine Krieger in Scharlach gekleidet. Im Feuer der stählernen Beschläge funkeln die Wagen, wenn er sie zurüstet, und geschwungen werden die Lanzen. 4Auf den Gassen rasen die Wagen, rennen hin und her auf den Plätzen; wie Fackeln sind sie anzusehn, sie fahren einher wie die Blitze. 5Er besinnt sich auf seine Edlen: sie straucheln auf ihrem Gange; sie eilen auf seine Mauern - doch schon wird das Schutzdach hergerichtet. 6Die Flutthore werden aufgethan, und der Palast vergeht vor Furcht. 7Die Königin wird entblößt, hinaufgebracht, während ihre Mägde seufzen, so wie Tauben girren, und sich auf die Brüste schlagen. 8Nineve aber war wie ein Wasserteich von jeher. Sie aber fliehn. "Halt, halt!" - aber keiner wendet sich um. 9So raubt denn Silber, raubt Gold! Denn endlos ist der Vorrat - eine Masse von allerlei kostbarem Gerät. 10Öde und Leere und Wüstenei - verzagte Herzen, schlotternde Kniee und Krampf in allen Hüften, und aller Angesicht erblaßt! 11Wo ist nun die Lagerstatt des Löwen, der Ort, wo die Jungleuen aufgezogen wurden, wo der Löwe einherschritt, wo die Löwin und das Löwenjunge, ohne daß sie jemand aufschreckte? 12Der Löwe raubte, bis seine Jungen genug hatten, und würgte für seine Löwinnen; er füllte mit Raub seine Höhlen und seine Lagerstätten mit Geraubtem. 13Fürwahr, ich will an dich - ist der Spruch Jahwes der Heerscharen - und will deine Wagen in Rauch aufgehen lassen, und deine Jungleuen soll das Schwert fressen. Und will deinen Raub von der Erde vertilgen, und der Ruf deiner Boten soll fortan nicht mehr vernommen werden! Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |