Textbibel 1899 1Denn fürwahr, in jenen Tagen und in jener Zeit, wo ich das Geschick Judas und Jerusalems wandeln werde, 2will ich alle Nationen versammeln und sie in das Thal Josaphat hinunterführen, um dort mit ihnen ins Gericht zu gehen wegen meines Volks und meines Erbteils Israel, weil sie es unter die Heiden versprengt und mein Land zerstückt haben; 3weil sie die Angehörigen meines Volkes verlosten, den Knaben für eine Hure hingaben und das Mädchen um Wein verhandelten und zechten. 4Was habt ihr doch an mir zu suchen, Tyrus und Sidon und all' ihr Bezirke Philistäas! Wollt ihr mir etwa heimzahlen, was man euch zugefügt hat, oder wolltet ihr mir etwas zufügen? In schnellster Eile lasse ich euer Thun auf euer Haupt zurückfallen. 5Habt ihr mir doch mein Silber und mein Gold geraubt und meine schönsten Kleinodien in eure Tempel gebracht. 6Judäer und Jerusalemer habt ihr an die Jonier verkauft, um sie weit von ihrer Heimat zu entfernen. 7Fürwahr, ich werde sie aufstören von dem Ort, wohin ihr sie verkauftet, und werde euer Tun auf euer Haupt zurückfallen lassen. 8Ich verkaufe euer Söhne und eure Töchter den Judäern, die werden sie den Sabäern, einer weitentlegenen Nation verkaufen, denn Jahwe hat es geredet. 9Laßt den Aufruf unter den Nationen ergehen: Rüstet euch zum heiligen Krieg! Feuert die Helden an! Alle Kriegsmänner sollen anrücken und zu Felde ziehen! 10Schmiedet eure Karste zu Schwertern um und eure Winzermesser zu Lanzen! Der Schwächling rufe: Ein Held bin ich! 11Eilt herbei und kommt, all' ihr Völker ringsum, zum Sammelplatz! - Dorthin laß, Jahwe, deine Helden niederfahren! 12Die Völker sollen sich anfeuern und heranziehen in das Thal Josaphat; denn dort will ich über alle die Völker ringsum zu Gerichte sitzen. 13Legt die Sichel an, denn die Ernte ist gereift; kommt und stampft, denn die Kelter ist angefüllt, die Kufen strömen über, denn ihre Missethat ist groß! 14Scharen an Scharen erscheinen im Thale der Entscheidung; denn nahe bevor steht der Tag Jahwes im Thale der Entscheidung. 15Sonne und Mond haben sich verfinstert, und die Sterne ihren Glanz verloren. 16Jahwe aber brüllt vom Zion her und aus Jerusalem läßt er seine Stimme erschallen, sodaß Himmel und Erde erzittern aber eine Zuflucht ist Jahwe seinem Volk und eine feste Burg den Israeliten. 17Ihr sollt inne werden, daß ich Jahwe, euer Gott, bin, der ich auf dem Zion wohne, meinem heiligen Berge! Jerusalem aber wird heilig sein, und Fremde werden es nie mehr durchziehen. 18Dann werden an jenem Tage die Berge von Most triefen; die Hügel von Milch überfließen, und alle Bäche Judas von Wasser überfließen. Eine Quelle wird im Tempel Jahwes entspringen und das Akazienthal bewässern. 19Ägypten wird zur Wüste werden und Edom zu einer wüsten Trift, wegen der Frevelthat an den Judäern, weil sie unschuldiges Blut in ihrem Lande vergossen. 20Juda aber wird immerdar bewohnt sein, und Jerusalem bis auf die spätesten Geschlechter. 21Ich werde ihr Blut rächen, das ich noch nicht gerächt habe, und Jahwe bleibt auf dem Zion wohnen! Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |