Textbibel 1899 1Folgendes ließ mich der Herr Jahwe in einem Gesichte schauen: Da war ein Korb mit Herbstfrüchten.
2Da fragte er mich: Was schaust du, Amos? Ich antwortete: Einen Korb mit Herbstfrüchten! Da sprach Jahwe zu mir: Es kommt der Herbst über mein Volk Israel; ich will ihm nicht noch einmal vergeben!
3Und heulen sollen jenes Tags die Sängerinnen in den Palästen, ist der Spruch des Herrn Jahwe. Zahlreich sind die Leichen! Überall wirft man sie hin! Still! 4Hört dieses, die ihr den Dürftigen nachstellt und die Notleidenden im Lande zu Grunde richtet, 5indem ihr denkt: Wann geht der Neumond vorüber, daß wir Getreide verhandeln können, und wann der Sabbat, daß wir Korn aufthun, daß wir das Epha verkleinern, das Gewicht vergrößern und betrügerisch die Wage fälschen, 6daß wir für Geld die Geringen kaufen und die Dürftigen um eines Paars Schuhe willen und den Abfall vom Korn verhandeln? 7Jahwe hat bei dem, der der Ruhm Jakobs ist, geschworen: fürwahr, niemals will ich irgend eine ihrer Handlungen vergessen! 8Soll deshalb nicht die Erde erzittern und, wer irgend sie bewohnt, in Trauer geraten, daß sie überall sich hebt wie der Nil und wieder sinkt wie der Nil in Ägypten? 9An jenem Tag, ist der Spruch des Herrn Jahwe, will ich die Sonne am Mittag untergehen lassen und auf die Erde am hellen Tage Finsternis senden. 10Ich will eure Feste in Trauer verwandeln und alle eure Lieder in Totenklage, über alle Hüften das Trauergewand bringen und auf jedes Haupt die Glatze. Ich lasse es hergehen, wie bei der Trauer um den einzigen Sohn, und lasse es enden, wie wenn man einen bitteren Tag erlebt. 11Fürwahr, es sollen Tage kommen, ist der Spruch des Herrn Jahwe, da will ich einen Hunger in das Land senden, nicht Hunger nach Brot und nicht Durst nach Wasser, sondern einen Hunger, die Worte Jahwes zu hören, 12daß sie von einem Meere zum andern wanken und von Norden nach Osten umherschweifen sollen, um das Wort Jahwes zu suchen. Aber sie sollen keines finden! 13An jenem Tage werden die schönen Jungfrauen und die kriegstüchtigen Männer vor Durst in Ohnmacht sinken! 14Sie, die bei der Schuld Samarias schwören und sprechen: "Sowahr dein Gott lebt, Dan!" und "sowahr dein Gott lebt, o Beerseba!" - sie werden fallen und nicht wieder aufstehen. Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |