Textbibel 1899 1Folgendes ließ mich der Herr Jahwe in einem Gesichte schauen: Heuschreckenlarven waren da, als die Sommersaat zu wachsen begann; es war aber Sommersaat nach der Schur des Königs. 2Als die das grüne Kraut des Landes ganz und gar abgefressen hatten, da bat ich: Herr Jahwe, vergieb doch! Wie wird Jakob bestehen können? Er ist ja so gering! 3Da ließ es sich Jahwe gereuen. Es soll nicht geschehen! sprach Jahwe. 4Folgendes ließ mich der Herr Jahwe in einem Gesichte schauen: Der Herr Jahwe befahl, mit Feuer zu strafen. Das fraß die Wasser der großen Tiefe auf; als es aber das Eigentum Jahwes fressen wollte, 5da bat ich: Herr Jahwe, laß doch ab! Wie wird Jakob bestehen können? Er ist ja so gering! 6Da ließ es sich Jahwe gereuen. Auch das soll nicht geschehen! sprach Jahwe. 7Folgendes ließ mich der Herr Jahwe in einem Gesichte schauen: Der Herr stand da auf einer nach dem Bleilot gebauten Mauer und hielt ein Bleilot in der Hand. 8Da sprach Jahwe zu mir: Was schaust du, Amos? Ich antwortete: Ein Bleilot. Da sprach der Herr: Fürwahr, ich werde inmitten meines Volkes Israel ein Bleilot anlegen; ich will ihm nicht noch einmal vergeben! 9Die Höhen Isaaks sollen verwüstet, und die Heiligtümer Israels zerstört werden, und gegen das Haus Jerobeams will ich mich mit dem Schwert erheben! 10Da ließ Amazja, der Priester von Bethel, Jerobeam, dem Könige von Israel, Folgendes melden: Amos meutert wider dich mitten im Reich Israel; das Land ist nicht im stande, alle seine Reden zu ertragen. 11Denn so hat Amos gesprochen: Durch das Schwert wird Jerobeam sterben, und Israel muß aus seinem Land in die Verbannung wandern! 12Darauf sprach Amazja zu Amos: Seher, auf! flüchte dich in das Land Juda! Erwirb dir dort dein Brot und tritt dort als Prophet auf! 13Aber in Bethel darfst du fortan nicht mehr als Prophet auftreten; denn dies ist ein königliches Heiligtum und ein Reichstempel! 14Da antwortete Amos und sprach zu Amazja: Ich bin kein Prophet und keiner von der Prophetenzunft, sondern ein Rinderhirt bin ich und züchte Maulbeerfeigen. 15Aber Jahwe hat mich hinter der Herde weggeholt und Jahwe sprach zu mir: Gehe hin und tritt gegen mein Volk Israel als Prophet auf! 16So höre denn das Wort Jahwes: Du sprichst: Du darfst nicht als Prophet wider Israel auftreten, noch deine Rede wider das Haus Isaaks ergießen! 17Darum spricht Jahwe also: Dein Weib soll in der Stadt zur Hure werden, deine Söhne und deine Töchter aber sollen durchs Schwert fallen. Dein Grund und Boden soll mit der Meßschnur verteilt werden, du selbst aber auf unreinem Boden sterben. Und Israel muß aus seinem Land in die Verbannung wandern! Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899 Bible Hub |