De Bibl auf Bairisch 1In dyr Richterzeit war aynmaal ayn Hungersnoot in n Land. Daa zog ayn Man aus Bettlham in Juden mit seinn Weib und de zween Sün auf Mob umhin furt und haet syr daa ent ayn Auskemmen gsuecht.
2Der Man hieß Elimelech und is Naumi und seine Sün Mächlon und Kiljon. Die warnd also von Effret dyrhaim, von Bettlham z Juden. Sö kaamend auf Mob umhin und blibnd daa ent.
3Dyr Elimelech, yn dyr Naumi ir Man, starb, und si hinterblib mit ire zween Sün.
4Die naamend syr mobische Weiber, d Orpy und Rut, und yso gwonend s daa ent non beierer zöhen Jaar lang.
5Dann starbnd aau dyr Mächlon und Kiljon, und d Naumi war aane irn Gattn und de zween Sün yllain. 6Daa braach s mit ire Schnurn auf und gwill aus Mob wider haimgeen, weil s ghoert hiet, däß dyr Herr yn seinn Volk ayn guete Ärn göbn hiet. 7Is und d Schnurn braachend also von ienern Ort daadl auf und gwandernd auf Juden haimhin. 8Daa gsait d Naumi zo ire Schnurn: "Mechtß n nit lieber zo enkerne Müetter zrugggeen? Müg enk dyr Herr allss Liebe göbn, wie yr s yn de Mänder saelig und mir erwisn haat! 9Dyr Trechtein werd enk schoon aynn guetn Man und ayn Auskemmen göbn." Dann gabusst s all Zwo zo n Tue-wol, aber d Orpy und Rut fiengend laut s Reern an 10und gsagnd zo irer: "Nän, mir wollnd doch mit dir zo deinn Volk mitgeen!" 11D Naumi gmaint: "Gee, seitß doch gscheid, Dirndln! Was wolltß n bei mir? I krieg y diend +nie meer Sün, die woß heirettn kännttß! 12Nän, keertß um, Dirndln; i bin z alt für aynn Man. Sogar wenn i myr non ayn Hoffnung machen kännt, wenn i dö Nacht mit aynn Man was haet, und dös wurdd öbbs mit de Sün; 13mechetß n ös dann wartn, hinst däß s grooß seind? Wolltß n so lang d Wand anschaugn? Nän, Dirndln! Für mi ist s y non schlimmer wie für enk, wie mi dyr Trechtein gschlagn haat." 14Daa gwainend s non örger. Aber dann gapfüett s d Orpy doch non, wogögn d Rut bei irer blib. 15D Naumi gmaint: "Seghst ys, dein Schwaegerinn geet +haim zo irn Volk und irn Got. Gee halt aau mit irer mit!" 16D Rut gantwortt: "Nän, zwingen kanst mi nit, däß i di verlaaß und umkeer. Wost du hingeest, daa gee i aau hin; und wost du bleibst, daa bleib aau i. Dein Volk ist mein Volk, und dein Got ist mein Got. 17Wost du stirbst, stirb aau i; daa sollnd s mi lögn. Dyr Herr sollt mi straaffen, wenn üns öbbs schid ausser n Tood." 18Wie s saah, däß d Rut durchaus mit irer mit gwill, grödt s irer niemer ab dyrvon. 19Yso gwandernd s mitaynand auf Bettlham. Wie s daadl ankaamend, griet de gantze Stat wögn ien aus n Häusl. "Dös ist ja d Naumi!", rieffend d Weiberleut allsand. 20Aber is gaab ien an: "Nenntß mi niemer Naumi - Liebliche -, sundern Märy - Fraitliche -, weil myr dyr Allmächtige s Löbn yso verbittert haat. 21Allss hiet i, wie i furtzog, aber mit laere Höndd haat mi dyr Herr haimkemmen laassn. Warum nenntß n mi non Naumi, wo si doch dyr Trechtein gögn mi gwenddt haat? Ja, dyr Allmächtige haat mi eyn s Unglück gstürtzt." 22Yso gakeert d Naumi aus Mob haim, und d Rut, ir mobische Schnur, mit irer. Wie s z Bettlham ankaamend, war grad de Gerstnärn angangen. |