De Bibl auf Bairisch 1Nän, yn n Herrn sein Arm ist nit z kurz, däß yr helffen kännt; und er ist aau nit tooret, däß yr nix hoeret. 2Nän, enkerne Laster seind s, wo zwischn enk und meinn Got steend. Enkerne Sünddn machend s aus, däß yr von enk nix wissn will und nit auf enk lost. 3Denn enkerne Höndd seind mit Bluet beflöckt und enkerne Finger mit Unrecht. Liegn tuetß wie nonmaal was; nix wie Boosetn habtß eyn n Sin. 4Niemdd ist eerlich, wenn yr klagt; auf nix kanst di verlaassn. Allss stützt si auf laere Worter. Allss ist dyrstunken und dyrlogn; schwanger seind s mit Unrecht, und gebern +tuend s aft aau grad Übl. 5Schlangennair bruettnd s aus, und Spinwöttn wöbnd s. Wer ienerne Air isst, geet drauf; bricht myn s auf, kemmend Naatern ausher. 6D Fädm, wo die spinnend, taugnd nix für ayn Klaid; mit dönn, was die erzeugnd, kan myn si nit gwänddn. Ienerne Taatn seind Misstaatn; nix wie Gwalt habnd s eyn n Sin. 7Sö seind grad auf s Übl aus; ayn unschuldigs Bluet ist bei ien voglfrei. Allss, was s vürhabnd, ist boes; wo s aau hinkemmend, haisst dös nix wie Verwüestung und Untergang. 8Öbbs Sölchers wie Frid kennend die nit; "Recht" ist ien ayn Fremdwort. Ienerne Wög seind verwimmlt; wer daa naachhingeet, graatt auf n Holzwög. 9Dösswögn kan bei üns von Recht und Gerechtigkeit kain Röd sein. Mir wartetnd auf s Liecht, aber es bleibt dunkl; mir hoffetnd auf d Frueh, aber d Finster geet nit wögg. 10Mir tastnd üns wie blind an dyr Wand entlang und tappend dyrhin, wie wenn myr kaine Augn nit haetnd. Z Mittag stölp myr, wie wenn d Sunn schoon untergangen wär; unter gwone Leut seind mir wie Toote. 11Mir brummend und klagnd allsand wie de Bern und gurretznd so jaemerlich wie de Taubn. Mir verwartetnd s Recht, aber es kimmt nit, und auf d Röttung, aber daa schaugt si nix. 12Denn mir habnd gögn di ganz schoen was auf n Kärbholz, und dös klagt üns an. Mir +wissnd schoon, was myr angstöllt habnd; ja, ünser Schuld kenn myr: 13Untreu und Verlaugnung von n Trechtein, d Abtrunn von ünsern Got. Mir habnd Pfrengung eyn n Kopf, s Recht z verdraen, und wie myr non recht liegn känntnd. 14Yso ist von n Recht nix meer übrig blibn; de Grechtet ist ganz weit wögg von üns. D Rödlichkeit gibt auf n Markt irn Geist auf; d Rechtschaffenheit werd überall abgwisn. 15D Waaret ist verschwunddn; und wer aus n Boesn aussteign will, werd dyrfür recht angfeinddt. Dös allss haat dyr Trechtein gseghn; und es gfiel iem +gar nit, däß s Recht yso unter d Rädl kemmen ist. 16Er saah, däß dös gar kainn juckt, und war entsötzt, däß daa niemdd öbbs dyrgögn unternimmt. Dösswögn nimmt yr s selbn eyn d Höndd und sötzt yr litzlich de Grechtet durch. 17Er glögt de Grechtet an wie ayn Brünn; d Röttung ist dyr Helm auf n Kopf. Er gmacht önn Raach zo seinn Gwand und zog önn Eifer und d Wuet als Mantl an. 18Wie s de Taatn verdienend, yso vergiltt yr: Er zürnt yn seine Gögner und zalt s yn seine Feindd haim, hinst danhin eyn d Insln. 19In dyr gantzn Welt gaand yn n Trechtein sein Nam und Rued gforchtn werdn. Wenn dyr Feind dyrherrauscht wie ayn Wildbach, jagt n yn n Herrn sein Geist waiß grad wohin. 20Aber für Zien kimmt yr als Erloeser, zo dene Jaaggner allsand, wo si von ienerner Sündd bekeernd. Yso sait s dyr Trechtein. 21Dös ist der Bund, sait dyr Herr, dönn wo i mit meinn Volk schließ: Mein Geist, was auf dir ruet, und meine Worter, wo i dyr zo n Sagn gib, sollnd nie umbb dir und deine Naachkunner weichen, eebig nit, sait dyr Trechtein. |