De Bibl auf Bairisch 1Dyr Künig Beglschätzer gaab ayn groosss Maal für seine tauset Höfling und gaböchert mit ien nit schlecht.
2Wie yr schoon ganz schoen zue war, ließ dyr Beglschätzer de goldern und silbern Gfäßer holn, wo sein Vater Nebykädnezer aus n Templ z Ruslham verzogn hiet, däß er selbn, seine Höfling und seine Weiber und Köbsn draus trinkend.
3Sö gholnd also die Gold- und Silberstaeuff von n Ruslhamer Templ, und dyr Künig und seine Höfling, Weiber und Köbsn naamend s zo n Sauffen her.
4Sö trankend aynn Wein und prisnd dyrbei de Götter aus Gold und Silber, Brontz und Eisn, Holz und Stain. 5Netty daadl erschin ayn Menschnhand und schrib hinbeier n Leuchter öbbs auf de gweisste Wand in n Gschloß. Wie dyr Künig dö Hand bei n Schreibn saah, 6wurd yr käsweiß, yso dyrkaam yr; und seine Knie gschloternd iem yso, däß yr schierger niemer steen künnen haet. 7Dyr Künig gaplerrt, sö sollebnd sofort d Waarsager, Sterngutzer und Beschwörer holn. Aft verspraach yr yn de Bäbler Weisn: "Also, wer dös list und deutt, kriegt aynn Krapp und ayn Goldkötn und werd dyr Dritte in n Reich." 8Daa kaamend yn n Künig seine Weisn allsand zueher, aber kainer haet dös lösn künnen older yn n Künig gar sagn, was dös bedeutt. 9Drob dyrschrak dyr Künig Beglschätzer non örger, und grasgrüen wurd yr. Aau yn seine Höfling wurd allweil schieher. 10Dös Geplerr wurd allweil lauter, yso däß halt iewet aau de Küniginn eyn n Sal einhingschaugt und gagrüesst: "Lang löb dyr Künig! Ietz krieg di non wider; so arg ist s diend +aau wider nit! 11In deinn Reich geit s aynn Man, der wo önn Geist von de heilignen Götter haat. Schoon bei deinn Vatern war yr bekannt dyrfür, däß myn n weilete +allss fraagn kunnt. Aynn waaren Götterverstand haat der. Drum gernennt n dyr Künig Nebykädnezer, dein Vater, zo n Göbl von de Bschainer, Waarsager, Sterngutzer und Beschwörer. 12Der Däniheel, dönn was dyr Künig auf Waldhauser umgataaufft, haat also ganz schoen was drauf, wenn s um de Bschainung von Traeum geet, um d Loesung von Raetsln older überhaaupt ainfach um schwierige Sachenn. Laaß n non holn; werst seghn, der deutt dyr s!" 13Daa wurd dyr Däniheel gan n Künig gholt, und dyr Künig gsait zo iem: "Du bist also dyr Däniheel, ainer von de Judauer, wo mein Vater, dyr Künig, daa herverschlöppt haat! 14Du haast, haan i ghoert, aynn waaren Göttergeist und giltst als bsunders kündig, bedächt und weis. 15De Weisn und +Waarsager habnd s myr gschickt, däß s dös daa lösnd und mir deuttnd; dyrweil künnend s dös gar nit. 16Aber du, haan i myr sagn laassn, bist daa dyrfür dyr richtige Man. Also, wennst dös lösn und deuttn kanst, gwändd i di in Krapp, verleih dyr ayn Goldkötn und mach di zo n Drittn in n Reich." 17Dyr Däniheel gaab yn n Künig an: "Dankschoen, aber dös kan i nit annemen; kanst ys ja yn aynn Andern göbn! Aber d Schrift lis i dyr gern vür und lög dyr s aau aus. 18O Künig, dyr hoehste Got haat yn deinn Vatern Nebykädnezer Herrschaft und Macht, Rued und Grooßmächtigkeit göbn. 19Vor derer Macht, wo iem verlihen war, gfibernd und gabibnend allsand Völker, Dietn und Gezünger. Er gatoett, wem yr gwill, und ließ eyn n Löbn, wem yr gwill. Er gerhoeht, wem yr gwill, und gstürtzt, wem yr gwill. 20Wie yr aber allweil hoohgseghner wurd, wurd s weilete ayn Waan; und daa gstürtzt myn n von n Künigstroon, und er verloor sein Herrscherwürdn. 21Aft verstieß myn n aus dyr menschlichnen Gsöllschaft, weil yr waansinnig war, nit vil bösser wie ayn Vich. Er gmueß bei de Wildösln hausn und si mit Gras nörn wie ayn Ox. Bei dyr Nacht wurd yr von n Tau naß, hinst däß yr s einsaah, däß dyr hoehste Got aau d Herrschaftn bei de Menschn eyn dyr Hand haat, und d Macht gibt, wem yr will. 22Obwolst du, sein Sun Beglschätzer, dös allss waisst, haast aber schoon glei +gar nix draus glernt. 23Du haast di gögn önn Herrn in n Himml erhobn und dir de Gfäßer aus seinn Templ holn laassn. Du mit deine Höfling und deine Weiber und Köbsn habtß is zo n Sauffen hergnummen. Und dyrbei prist non de Götter aus Gold und Silber, Brontz und Eisn, Holz und Stain, wo wöder seghnd non hoernd und Verstand schoon glei +gar kainn habnd. Aber dönn Got, von dönn wost deinn Aadem empfangst, und der wo dein Gschick lenkt, haast +nit verherrlicht! 24Drum haat yr dö sel Hand gschickt und dös daa anhinschreibn laassn. 25Dös Gschribne lautt schlicht 'Zalwaagtail'. 26'Zal' bedeutt, däß dyr Herrgot de Täg von deiner Herrschaft *zölt* haat und ien ayn End macht. 27'Waag' haisst, däßst *gwögn* wordn bist, aber als z leicht danhingstürt. 28'Tail' will sagn, däß dein Reich *tailt* und yn de Medn und Pferser göbn werd." 29Daa befalh dyr Beglschätzer, önn Däniheel mit Krapp einzgwänddn und iem ayn golderne Halskötn umherzlögn; und er ließ verkünddn, däß dyr Däniheel als dyr Dritte in n Reich herrschn solleb. 30Aber non in dyr nömlichnen Nacht wurd dyr Kaldauerkünig Beglschätzer dyrmorddt. 31Daa übernaam dyr Med Däries s Künigtuem, wie yr zwaiysechzg Jaar alt war. |