De Bibl auf Bairisch 1Allss, wasst über üns brungen haast, haast vollet z Recht beschlossn.
2Du haast üns yn gotloose Feindd und abtrinnerische Verraeter preisgöbn, und yn aynn mainen Künig, dönn örgstn von dyr gantzn Welt. 3Und ietz derff myn nit aynmaal meer s Mäul aufmachen, und deine Diener und Vereerer sitznd in dyr tieffstn Schandd und Schmaach. 4I, dyr Nebykädnezer, glöb grüebig und glücklich in meinn Dyrhaim, meinn Pflast. 5Daa hiet i aynn Traaum, der wo mi närrisch gschröckt. Was i daa in n Schlaaf yso dyrlöbn gmueß, die Gesichter, gängstt mi ganz arg. 6Drum ließ i allsand Weisn von Bäbl holn, däß s myr dönn Traaum deuttnd. 7Daa kaamend s also, de Bschainer, Waarsager und Sterngutzer und -gugger. I gverzöl ien meinn Traaum; die kunntnd aber nix dyrmit anfangen. 8Auf d Lösst kaam aft dyr Däniheel, der was naach n Nam von meinn Got aau Waldhauser gnennt werd und önn Geist von de heilignen Götter haat. Iem gverzöl i önn Traaum und gsag iem: 9"Waldhauser, Öbrigster von de Zaichendeutter, von dir waiß i, däßst yn de heilignen Götter ienern Geist haast und däß dyr kain Ghaimniss verborgn bleibt. Also, laaß dyr sagn, was myr dyrtraeumt ist, und bschain s myr! 10Also, dös Gesicht hiet i in n Schlaaf: Ayn Baaum stuendd mittn in n Erdkraiß, ayn ganz ayn hooher. 11Der Baaum wuechs und wuechs und wurd allweil hoeher, hinst däß yr eyn n Himml anhingraicht. Zo n Seghn war yr auf n gantzn Erdkraiß. 12Ayn berchts Laaub hiet yr und pfundige Frücht, so vil, däß s für de gantze Welt gaglangend. Unter iem fanddnd de wildn Vicher aynn Schat, d Vögl gnistnd in seine Zweig, und allss, was löbt, gyrnört si von iem. 13Dyrweil i non in n Schlaaf dö Schau hiet, stig auf aynmaal ayn Wächter, ayn Engl, von n Himml abher. 14Der gfaudt umaynand: 'Machtß dönn Baaum um und asttß n aus! Ropftß iem de Blätln abher und verstraeutß seine Frücht waiß grad wo! De Tierer sollnd aus seinn Schat fliehen und d Vögl aus seine Zweig. 15Laasstß aber önn Stok drinn und machtß dönn in n Gras mit aynn Eisn- und Brontzkrampen an! Daadl sollt yr bei dyr Nacht antaut werdn, und löbn kan yr von Pflantznen wie de wildn Vicher. 16Sein Verstand sollt niemer der von aynn Menschn sein, sundern von aynn Vich, und sibn Sötzn müessnd drüber umhingeen. 17Der Befelh geet von de Wächter aus, de Engln, und sö tuend s daa dyrmit kund. Dann wissnd allsand Menschn, däß dyr Allerhoehste Macht haat über alle Reicher von dyr Welt, und däß yr s gibt, wem yr will. Sogar non önn Minstn kan yr drüber herrschn sachen.' 18Dönn Traaum haan also i, dyr Künig Nebykädnezer, ghaat. Ietz deutt myr n, Waldhauser! Kain Weiser von meinn Reich haat myr n auslögn künnen; du aber kanst ys, weilst önn Geist von de heilignen Götter drinn haast." 19Daa gwaiß dyr Däniheel, dönn was s Waldhauser gnennend, ayn Zeitl glei +gar nit, was yr tuen sollt, yso gängstt yr si. Dyr Künig aber grödt iem zue: "Ietz denk dyr nix; i reiß dyr önn Kopf schoon nit ab, wennst myr n auslögst!" Dyr Waldhauser gaab iem an: "Wenn der Traaum non grad auf deine Feindd zuetraeff, däß i n gögn deine Widersacher bschainen kännt! 20Du haast aynn Baaum gseghn, der wo allweil groesser und mächtiger wurd. Er gaglangt schoon hinst eyn n Himml aufhin und war auf dyr gantzn Erdn gan n Seghn. 21Beerige Blätln hiet yr und so vil Obst dran, däß s für allsand gaglangt. Unter iem zognd si de wildn Vicher zrugg, und in seiner Kroon gwonend d Vögl. 22Der Baaum bist du, Künig. Grooßmächtig bist wordn und allweil mänischer, und ietz raichst z haissn hinst eyn n Himml und dein Herrschaft hinst eyn s End der Erdn. 23Dann haast also gseghn, wie ayn Wächter, also ayn Engl, von n Himml abherstig und angschafft, dönn Baaum umzmachen und z vernichtn. Dyr Stok aber solleb drinnbleibn und in n Gras mit Krampen aus Eisn und Brontz angmacht werdn. Antaut solleb yr werdn; und wie de wildn Vicher solleb yr ayn Gras frössn, hinst däß sibn Sötzn umhin seind. 24O Künig, dös haisst, däß dyr Allerhoehste dös über di beschlossn haat: 25Du werst bei de Menschn verstoessn und muesst bei de wildn Vicher löbn. Daa dyrnörst di von n Gras wie d Rindvicher und werst bei dyr Nacht von n Tau gnötzt. Yso geend sibn Sötzn umhin, hinst däßst gneusst, däß dyr Hoehste aau d Macht über alle Reicher auf dyr Welt haat und d Macht drüber gibt, wem yr will. 26Dös, däß dyr Stok drinnbleibn sollt, bedeutt, däßst du wider an d Macht kimmst, so wiest dyrkannst, däß dyr +Himml d Macht haat. 27Drum, Grooßmächtigkeit, laaß dyr sagn: Hoer auf mit deine Sünddn und Übltaatn und tue, was recht ist, und bi gan de Nootignen barmhertzig. Wer waiß s, dann kimmst öbby non aus!" 28Aber es +kaam aft schoon dös allss über n Künig Nebykädnezer. 29Wie yr nömlich auf s Jaar auf n Dach von seinn Pflast z Bäbl äussgieng, 30gaklopft yr syr selbn auf d Schultter: "Dös ist also dös beerige Bäbl, wo i durch mein Entzmacht als Haauptstat baut haan, zo meinn Ruem und Rued!" 31Kaaum hiet yr dös gsprochen, klang ayn Stimm aus n Himml: "Du, Künig Nebykädnezer, laaß dyr sagn, däß dyr d Herrschaft entzogn werd. 32Du werst aus dyr menschlichnen Gsöllschaft ausgstoessn und muesst bei de wildn Vicher löbn und di von n Gras nörn wie d Rindvicher. Yso gaand sibn Zeitn über di überhingeen, hinst däßst gneusst, däß dyr Hoehste über d Herrschaft bei de Menschn befinddt und dö gibt, wem yr will." 33Ostig kaam s aau yso mit n Nebykädnezer: mir kunnt n ünter de Leut niemer habn, und er gmueß si pfeilgrad von n Gras dyrnörn wie ayn Ox. Bei dyr Nacht gnötzt n dyr Tau, hinst däß seine Haar so lang wurdnd wie Adlerfödern und seine Fingernögl wie Voglkrälln. - 34Wie de gnennte Zeit umhin war, gschaug i, dyr Nebykädnezer, fleehetlich gan n Himml auf und gakrieg sofort meinn Verstand zrugg. Daa pris i önn Hoehstn und glob und gverherrlich dönn, der wo +eebig löbt. Sein Herrschaft haat kain End nit; nän sein Reich überdauert alle Kunner. 35Gögn iem seind de gantzn Erddling +mitaynand nix; und er macht mit de Himmlsmächt und de Menschn auf dyr Erdn, was yr will. Niemdd kännt iem öbbs wörn older iem zuer Röd stölln. 36Dyrselbn gakeert also mein Verstand zrugg; und i kaam aau wider auf mein Künigswürdn, mein Eer und Grooßmächtigkeit. Meine Raatgöbn und Höfling gsuechend mi auf, mit meiner Herrschaft wurd s wider wie früehers, und i wurd sogar +non mächtiger. 37I, dyr Nebykädnezer, lob, preis und rüem önn Künig von n Himml. Was yr aau tuet, ist waarhaftig und rechtförtig. Wer iem z trutzig werd, yn dönn +zaigt yr s schoon gscheid. |