Sprueche 25
Textbibel 1899
1Auch dies sind Sprüche Salomos, welche zusammengestellt haben die Männer Hiskias, des Königs von Juda.

2Es ist Gottes Ehre, eine Sache verbergen, aber der Könige Ehre ist's, eine Sache erforschen.

3Wie des Himmels Höhe und der Erde Tiefe, so ist auch der Könige Herz unerforschlich.

4Werden die Schlacken vom Silber entfernt, so wird ein reines Gefäß daraus.

5Man entferne die Gottlosen aus des Königs Nähe, so wird durch Gerechtigkeit sein Thron befestigt.

6Prunke nicht vor dem König und stelle dich nicht auf den Platz der Großen.

7Denn es ist besser, daß man zu dir sage: Rücke herauf! als daß man dich erniedrige vor einem Vornehmen, den du doch wohl bemerkt hattest.

8Gehe nicht rasch zum Streiten vor; denn was willst du hinterher machen, wenn dich dein Nächster beschämt?

9Führe deinen Streit mit deinem Nächsten, aber eines andern Geheimnis verrate nicht,

10auf daß dich nicht beschimpfe, wer es hört, und dein böser Ruf nimmer aufhöre.

11Goldene Äpfel in silberner Prunkschale - so ein Wort, geredet zu rechter Zeit.

12Wie ein goldener Ring und ein Geschmeide von Feingold, so ein weiser Mahner am hörenden Ohr.

13Wie die Kühle des Schnees zur Erntezeit, so ist ein zuverlässiger Bote dem, der ihn sendet; denn er erquickt die Seele seines Herrn.

14Gewölk und Wind und doch kein Regen - so ist ein Mann, der mit Geschenken prahlt, die er doch nie giebt.

15Durch Geduld läßt sich ein Richter überreden, und eine gelinde Zunge zerbricht Knochen.

16Hast du Honig gefunden, so iß, was dir genügt, daß du seiner nicht satt werdest und ihn dann ausspeiest.

17Laß deinen Fuß selten sein im Hause deines Nächsten, daß er deiner nicht überdrüssig und dir gram werde.

18Hammer und Schwert und scharfer Pfeil - so ein Mann, der wider seinen Nächsten als falscher Zeuge aussagt.

19Ein morscher Zahn und ein wankender Fuß - so daß Vertrauen auf einen Treulosen am Tage der Not.

20Wie einer, der am kalten Tage das Kleid ablegt, wie Essig auf bösen Grind, also ist, wer einem betrübten Herzen Lieder singt.

21Hungert deinen Hasser, so speise ihn mit Brot, und dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser.

22Denn damit häufst du feurige Kohlen auf sein Haupt, und Jahwe wird dir's vergelten.

23Nordwind bringt Regen hervor, und verdrießliche Gesichter die heimliche Zunge.

24Lieber auf der Zinne eines Daches wohnen, als ein zänkisches Weib und gemeinsames Haus.

25Wie kaltes Wasser für eine lechzende Seele, so gute Nachricht aus fernem Lande.

26Wie ein getrübter Born und eine verderbte Quelle, so ein Frommer, der angesichts der Gottlosen wankt.

27Zu viel Honig essen ist nicht gut, und wer schwere Dinge erforscht, dem wird's zu schwer.

28Wie eine offengelegte Stadt, die ohne Mauern ist, so ein Mann, dem Selbstbeherrschung fehlt.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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