Dyr Laux 8
De Bibl auf Bairisch
1Drafter gwandert dyr Iesen kreuz und zwerch in n Land umaynand und gverkünddt d Froobotschaft von n Reich Gottes. De Zwölfbotn warnd aau dyrbei 2und weiters ayn gantze Reih Weiberleut, wo yr von boese Geister und Kranketn ghailt hiet, zo n Beispil d Maria Madlön, aus derer was sibn Aixn ausgfarn warnd, 3d Johanny, s Weib von n Heretnamptner Kusen, d Susänny und vil anderne. Sö allsand gsorgnd für n Iesenn und d Jünger aus dyr aignen Taschn.

4D Leut gstroemend von waiß grad woher zamm; und wie wider aynmaal ayn groosse Menig beinand war, gverzölt yr ien dös Gleichniss: 5"Ayn Bauer gieng eyn s Feld danhin zu n Traidbaun. Wie yr gsaet, fiel ayn Tail von de Kerndln eyn n Wög aushin; und die wurdnd ztrett und von de Vögl gfrössn. 6Bei anderne gieng glei ayn Fölsn her; und wie d Saat aufgieng, gyrdürrt s, weil s kain rechte Feuchtn gyrwischt. 7Wider ayn anderner Tail fiel unter de Dernstaudnen einhin, und die wuexnd mit dyr Saat eyn d Hoeh und gyrstickend önn Traid. 8De übrignen Kerndln aber fielnd eyn s guete Koot einhin, giengend auf und gaabnd hundertfach aus." Wie dyr Iesen förtig war, gfraagt yr non naachhin: "Dös ist ietz +schoon klaar, older?"

9Seine Jünger gfraagnd n, was n dös Gleichniss bedeutteb. 10Daa gantwortt yr: "Enk ist s göbn, däßß de Ghaimnisser von n Reich Gottes dyrkenntß. Yn de Andern aber werd grad in Gleichnisser prödigt, denn 'sö sollnd seghn und doch nit seghn und hoern und dennert nix versteen'.

11Um dös geet s bei dönn Gleichniss: Dyr Saam ist s Wort Gottes. 12Eyn n Wög aushin ist dyr Saam bei dene gfalln, die wo s Wort zwaar schoon hoernd, dene wo s aber dyr Teufl aft aus n Hertzn reisst, dyrmit s nit glaaubnd und nit gröttigt werdnd. 13Auf n Fölsngrund ist dyr Saam bei dene gfalln, die wo s Wort voller Freud aufnemend, wenn s is hoernd, daa wo s aber nit einwurtzt. Ayn Zeit lang glaaubnd s, aber so bald s ernst werd, fallnd s schoon ab aau. 14Unter de Dern einhin ist s bei dene baut, die wo s Wort zwaar hoernd, aft aber önn Saam in de Alltagssorgn, in n Meiml und in n Löbnsgnuß dyrsticken laassnd. Klaar, däß der nix werd! 15Auf ayn guets Koot ist s bei dene baut, die wo s Wort aufgschlossn und aufrichtig hoernd und dyrbeibleibnd, yso däß s aau gscheid dyrgibt.

16Niemets kenddt ayn Liecht an und döckt ayn Schäffl drüber older stöllt s unter s Bött einhin; sundern mir tuet s diend auf aynn Leuchter aufhin, däß s allsand seghnd, wo einherkemmend. 17Es geit nix Verborgns, was nit offnbar wurdd, und nix Ghaims, was nit aufkaem und bekannt wurdd. 18Göbtß also Obacht, däßß gscheid lostß! Denn wer öbbs haat, yn dönn werd non öbbs göbn; wer aber nix haat, yn dönn werd dös non gnummen, was yr z habn maint."

19Iewet kaamend sein Mueter und seine Brüeder zo iem; sö kunntnd aber wögn de viln Leut nit zo iem einhin. 20Daa gsagnd iem ain: "Du; dein Mueter und deine Brüeder wärnd drausst und rödetnd gern mit dir!" 21Er gerwidert: "Mein Mueter und meine Brüeder? Dös seind die, wo s Wort Gottes hoernd und dyrnaach handdnd!"

22Iewet stig yr mit seine Jünger in ayn Zilln ein und gsait ien: "Farn myr eyn s enter Gstad umhin!" 23Wie s ietz unterwögs warnd, gnapfetzt yr ein. Urbyrig braach über n See ayn Zwirbl loos; und s Wasser schlueg yso eyn de Zilln einhin, däß s in Löbnsgfaar warnd. 24Daa gabeutlnd s önn Iesenn wach: "Maister, Maister, mir geend decht zgrund!" Er stuendd auf, gebot yn n Wind und de Wellnen, und allss wurd gstüem und staet. 25Aft gmaint yr zo de Jünger: "Ayn +schoener Glaaubn ist dös bei enk!" Sö aber gfraagnd aynand ganz verstaunt und verschröckt: "Was ist n +dös für ainer, däß iem sogar dyr Wind und s Wasser folgnd?"

26Aft fuernd s weiter eyn n Gersergau sträck enterhalb Gälau. 27Wie dyr Iesen auf s Land zuehingieng, lief iem ainer aus aynn Dorf zgögn, der wo von Aixn bsössn war. Schoon lang hiet yr kain Gwand niemer an und glöbt niemer in aynn Haus, sundern in de Grabhölnen. 28Wie yr önn Iesenn saah, schrir yr auf, fiel vor iem nider und gaplerrt: "Was haan n i mit +dir z tuen, Iesen, Sun von n hoehstn Got? Bitt gar schoen, peinig mi diend nit!" 29Dyr Iesen hiet nömlich yn dönn unrainen Geist befolhen, dönn Man z verlaassn. Denn schoon lange Zeit hiet n der Geist in dyr Gwalt, und sö hietnd n wie aynn Gfangnen an de Höndd und Füess gfösslt. Dös half aber nixn; allweil wider zriß yr s und wurd von dönn Aixn eyn d Ainschicht tribn. 30Dyr Iesen gfraagt n: "Wie haisst n überhaaupt?" Er gantwortt: "Harg." Dös gwill sagn, däß yr von männig Aixn bsössn war. 31Und d Aixn gabittnd önn Iesenn, däß yr s nit eyn de Teuffn abhinschickt.

32Allssgfaer gwaidt daadl eyn dyr Leittn dran ayn groosse Herdd Säu. D Aixn gabittnd önn Iesenn, er müg s wenn naacherd diend eyn d Säu einhinfarn laassn; und yso gmacht s dyr Iesen aau. 33Daa verliessnd d Aixn dönn Menschn und fuernd eyn d Schwein einhin, und d Herdd gstürtzt si über de Gstöttn abhin eyn n See einhin und dyrsof drinn.

34Wie dös d Hirtn saahend, lieffend s dyrvon und gverzölnd s bei ien überall umaynand. 35Drauf graisnd d Leut dyrher, däß s seghnd, was daa loos sei. Sö traaffend önn Iesenn an und saahend, däß dyr früeherne Bsössne wider ganz gwon und sauber anglögt yn n Iesenn z Füessn gsitzt. Daa wurd ien ganz andert. 36Die, wo allss gseghn hietnd, gabrichtnd iem, wie dyr Bsössne ghailt wordn war. 37Draufhin gabittnd allsand Gerser von dort umaynand önn Iesenn, er solleb diend aus ienerner Gögnet abzieghn, yso hietnd s is mit dyr Angst zo n Tuenn kriegt. Daa stig dyr Iesen wider eyn de Zilln ein und fuer zrugg. 38Dyr Öltbsössne gabitt önn Iesenn, ob yr nit bei iem bleibn derffeb. Dyr Iesen aber grödt s iem aus: 39"Gee lieber zo deine Leut zrugg und verzöl ien allss, was dyr Herrgot für di taan haat!" Und dös taat yr aau und gverkünddt s in seinn gantzn Ort, was iem dyr Iesen Guets taan hiet.

40Wie dyr Iesen wider an n Wösteruefer ankaam, empfiengend n aynn Hauffen Leut, was allsand schoon auf iem gwartt hietnd. 41Daa kaam ainer dyrher, wo Jeiress hieß, ayn Samnungsvürsteeher. Er fiel yn n Iesenn z Füessn und gabitt n, mit iem haimhin mitzkemmen. 42Sein ainzigs Kind, ayn Dirndl miterer zwölf Jaar, laag nömlich eyn n Sterbn. Dyrweil dyr Iesen non gan iem unterwögs war, gadröngend si d d Leut um iem umher und haetnd n bald dyrdruckt.

43Drünter war aau ayn Weib, wo schoon seit zwölf Jaar an n Bluetfluß lit und ainfach von niemdd ghailt werdn kunnt, obwol s schoon ir gantzs Geld verdoktert hiet. 44Si gadruckt si von hintn zo iem zuehin und gaglangt iem eyn s Bsötz von n Gwand anhin. Und auf dyr Stöll war dyr Bluetfluß vorbei. 45Daa gfraagt dyr Iesen: "Wer haat mi n daa anglangt?" Wie s allsand abstritnd, gmainend dyr Peeters und de Andern: "Maister, d Leut dyrwuzlnd di diend schierger!" 46Dyr Iesen aber gmaint: "Ja, schoon; aber daa haat mi schoon öbber sträckig anglangt aau. I haan s y kennt, däß ayn Kraft von mir ausgstroemt." 47Wie dös Weib gyrgneusst, däß s +doch aufkemmen wär, kaam s fiberet zo iem, fiel vor iem nider und gverzölt vor allsand Leut, warum s n angrüert hiet und wie s dyrdurch sofort gsund wordn war. 48Daa gsait yr irer: "Tochter, dein Glaaubn haat dyr gholffen. Pässt schoon!"

49Dyrweil dyr Iesen non grödt, kaam ainer aus n Vürsteeher seinn Haus und grichtt yn n Jeiress aus: "Dein Dirndl ist gstorbn. Brauchst önn Maister niemer bemüe'n!" 50Dyr Iesen ghoert s und gsait zo n Jeiress: "Brauchst kain Angst habn; glaaub non grad, naacherd werd s wider!" 51Wie yr eyn s Haus einhingieng, ließ yr niemdd mit einhin ausser n Peetersn, Johannsn, Jaaggenn und de Ölttern halt. 52Allsand Leut daadl warnd schoon eyn n Wainen und Klagn. Dyr Iesen aber wis s an: "Hoertß auf; dö +ist überhaaupt nit toot, dö schlaafft grad!" 53Daa glachend s n aus, weil sö syr gwiß warnd, däß s toot sei. 54Er aber naam s bei dyr Hand und rief: "Dirndl, stee auf!" 55Daa kaam irer s Löbn zrugg, und sofort stuendd s auf. Und dyr Iesen gsait ien non: "So, ietz göbtß irer öbbs zo n Össn!" 56Ire Ölttern gwissnd +niemer, was s sagn sollnd. Dyr Iesen gunterschafft ien, yn wem dyrwöll z verzöln, was daa gscheghn war.

Luke 7
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