Jesaja 48
Textbibel 1899
1Hört dies, ihr vom Hause Jakobs, die ihr nach dem Namen Israels benannt seid und aus dem Quell Judas hervorgingt, die da schwören bei dem Namen Jahwes und den Gott Israels im Munde führen, wenngleich nicht in Wahrheit und nicht in Aufrichtigkeit!

2Denn von der heiligen Stadt tragen sie ihren Namen und auf den Gott Israels stützen sie sich: Jahwe der Heerscharen ist sein Name!

3Das Frühere habe ich vorlängst kund gethan; aus meinem Mund ist es ergangen, und ich teilte es ihnen mit. Plötzlich habe ich es ausgeführt, so daß es eintraf,

4weil ich wußte, daß du starrsinnig bist, und dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirne Erz ist.

5Und so that ich es dir vorlängst kund: ehe es eintraf, teilte ich dir's mit, damit du nicht sagen könntest: Mein Götze hat es ausgeführt, und mein Schnitzbild und mein Gußbild hat es angeordnet!

6Du hast's gehört - da sieh es nun alles! Ihr aber - wollt ihr's nicht bekennen? Ich habe dir Neues mitgeteilt von jetzt ab und verborgen Gehaltenes und was du nicht wußtest.

7Jetzt ist es geschaffen und nicht vorlängst; und vor heute hattest du nicht davon gehört, damit du nicht sagen könntest: Ich wußte es ja!

8Weder hattest du davon gehört, noch wußtest du davon, noch war dir vorlängst das Ohr aufgethan; denn ich wußte: Ganz und gar bist du treulos und heißest "Übertreter" vom Mutterleibe an!

9Um meines Namens willen halte ich meinen Zorn hin und meines Ruhmes halber bändige ich ihn dir zu lieb, daß ich dich nicht ausrotte.

10Fürwahr, ich habe dich geschmolzen, aber nicht als Silber; ich habe dich geprüft im Schmelzofen des Elends.

11Um meinetwillen, um meinetwillen thue ich's - denn wie würde mein Name entweiht werden! - und meine Ehre will ich keinem anderen abtreten!

12Höre auf mich, Jakob, und Israel, der du von mir berufen bist: Ich bin es, ich bin der erste und bin auch der letzte!

13Hat doch meine Hand die Erde gegründet, und meine Rechte den Himmel ausgespannt. Ich rufe ihnen zu: insgesamt stehen sie da!

14Versammelt euch, ihr alle, und hört: Wer unter ihnen hat solches verkündigt: Er, den Jahwe liebt, wird seinen Willen an Babel vollstrecken und seine Macht an den Chaldäern?

15Ich, ich habe es verkündigt und habe ihn auch berufen; ich habe ihn hergeführt und schenkte ihm Gelingen.

16Tretet her zu mir und höret dies: Von Anfang an habe ich nicht im Verborgenen geredet; seitdem es geschah, bin ich zugegen! Jetzt aber hat der Herr, Jahwe, mich gesandt mit seinem Geiste!

17So spricht Jahwe, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich, Jahwe, dein Gott, bin's, der dich unterweist, ersprießlich zu handeln der dich auf dem Wege leitet, den du gehen sollst.

18O daß du aufmerken wolltest auf meine Befehle, so würde einem Strome gleich deine Wohlfahrt werden, und deine Gerechtigkeit wie die Meereswogen;

19da würden zahlreich wie der Sand deine Nachkommen sein und die Sprößlinge deines Leibes wie die Krümchen der Erde: Nicht wird ausgerottet, noch vertilgt werden dein Name aus meinem Angesicht!

20Zieht aus aus Babel, flieht hinweg von den Chaldäern unter schallendem Jubelgeschrei. Thut dies kund und verkündigt es, breitet es aus bis ans Ende der Erde! Sprecht: Erlöst hat Jahwe seinen Knecht Jakob!

21Und sie dürsteten nicht, als er sie durch Wüsteneien führte, denn er ließ ihnen Wasser aus Felsen rieseln und spaltete Felsen, daß die Wasser rannen!

22Keinen Frieden, spricht Jahwe, giebt es für die Gottlosen!

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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