Dyr Michen 2
De Bibl auf Bairisch
1Wee dene, wo syr bei dyr Nacht nix wie Übl ausdenkend! Wenn s eyn dyr Frueh aufsteend, füernd s is aus, denn d Macht dyrzue habnd s.

2Aynn Grund begernd s, und schoon reissnd sö syr n unter n Nagl; ayn Haus weigt s an, und schoon habnd s is dyrkräult aau. Klaar, däß dös nit aane Gwalt geet; daa werd halt naachgholffen gögn önn Aigner.

3Drum sait dyr Trechtein: Ietz raeum i auf mit derer Sippschaft! Daa kemmend s niemer aus; dann laassnd s d Ledschn höngen, denn dös werd ayn boese Zeit.

4Daa singend s ayn Spotliedn auf enk; und klagt werd: Aus ist s mit üns, aus! S Uedl von seinn Volk veraignt dyr Trechtein; dös seghn myr +niemer. Ünser Land vertailt yr an de Treuloosn.

5Drum gaatß niemdd meer in n Trechtein seiner Menig habn, der wo enk aynn Acker zuelüsset.

6De falschn Weissagn kemmend dyrher: Schluß ietz mit deinn Gweissag; hoer decht auf mit dönn Schmarrn, däßst saist, es kaem ayn sölchers Elend über üns!

7D Jaaggner bilddnd syr allweil non ein, dyr Trechtein habeb ayn Englsgeduld mit ien und tueheb öbbs Sölchers diend +nie. Freilich, zo de Frummen ist yr in dyr +Taat voller Güetn!

8Göstern non war s wirklich mein Volk, aber ietz steet s halt als mein Feind daa. Fridliche Leut bringtß non um s lösste Hemet; und argloose Wanderer säckltß aus, wie wenn ayn Krieg wär.

9D Weiberleut von meinn Volk jagtß aus ienerne grüebignen Häuser aushin, und yn ienerne Kinder nemtß auf bständig mein herrlichs Land wögg.

10Ös sagtß: Huss! Weiter mit enk! Mir schaund schoon, däßß enk daa niemer pöltzn künntß. Schoon wögn ayner Klainigkeit kemmtß zo n Pfönddn; wenn dös nit ayn Saustall ist?!

11Und draehet si ainer wie s Fänl in n Wind und lug dyr vür: Wein und Bier ghaiß i enk her, so vilß wolltß!, mein, +dös wär ayn Weissag für s Volk!

12I versammlt enk Jaaggner allsand, alle überblibnen Isryheeler. I füer s zamm wie d Schaaf eyn n Pförich, wie d Herdd mittn auf dyr Waid. Grad wuedln sollt s vor lautter Leut!

13Ainer, wo de Kötnen zbricht, füert s an. Sö bröchend eyn d Stat einhin und zieghnd aau wider weiter. Iener Künig geet ien voraus; und ganz vorn, an dyr Spitzn, schreitt dyr Trechtein selber.

Micah 1
Top of Page
Top of Page