De Bibl auf Bairisch 1Mein, wär non grad mein Haaupt ayn Brunn, meine Augn ayn Quelln; durchhinaus Tag und Nacht wainet i de Gfallnen von meinn Volk! 2Härrschaft, haet i decht ayn Hörberg in dyr Wüestn; naacherd kännt i ainfach von meinn Volk furtgeen! Dös seind diend allss Eebröcher und ayn treuloose Hordn. 3Rödn wenn s tuend, schiessnd s nix wie Lugnpfeil ab; Lug und Trug ist gib und gaeb in n Land, und Waarhaftigkeit ist ayn Fremdwort. Die werdnd allweil grad non örger; mit mir aber habnd s nix eyn n Sin, sait dyr Herr. 4Sogar vor aynn Freund derfftß auf dyr Huet sein; nit aynmaal yn deinn aignen Bruedern kanst traun. Denn ayn ieder Brueder betriegt ainn, und ayn ieder Naahste lögt ainn auf s Kreuz. 5Ayn Ieder vierhartt dönn Andern; d Waaret wär dös Lösste, was s sagetnd. Iener Zung +kan weilete schoon grad non liegn; d Reib herzrugg kriegnd die ainfach niemer. 6Überall seghst grad Unterdruckung, Lug und Trug. Die +wollnd mi ainfach niemer kennen, sait dyr Trechtein. 7Drum, sait dyr Hörerherr, schmelz und läuttert i s. Was sollet i n aau sünst +machen mit meinn Volk? 8Ayn toedlicher Pfeil ist iener Zung; dö liegt und triegt. "Grüess di, Naachbyr!", sagnd s; dyrweil habnd s hint schoon s Mösser herausst. 9Und dös sollet i ien durchgeen laassn?, fraagt dyr Trechtein. An aynn sölchern Volk sollet i mi nit röchen? 10Über de Berg überhin gaa i reern und wainen; ayn Klaglied sing i über d Waidschaftn eyn dyr Steppn hindan. Denn verwüestt und oed lignd s; niemdd kimmt meer hin, nit aynmaal meer s Vih; ja, allsand Vicher und Vögl seind auf und dyrvon. 11Ruslham mach i zo n Trümmerhauffen, daa wo d Schäggl umaynandschleichend. D Judauer Stötn mach i zuer Oed; daa wont kain Mensch meer. 12So weis sollet halt ainer sein, däß yr de Zammenhäng seght, +zwö däß dös kimmt! Der sollet verkünddn, was iem dyr Herr eingibt, zwö däß s Land yso verwüestt werd, däß s wirklich wie ayn eehafte Wüestn ausschaugt! 13Dyr Trechtein gibt d Antwort: Weil s mein Gsötz verlaassn habnd, dös wo i ien göbn haan, weil s nit auf mi glustert habnd und von meinn Traun nix meer wissn wolln habnd, 14sundern netty naach ienerne Gviertschedln giengend, yn de Bägln naachhinlieffend, wie s ien schoon d Vorvätter eintrachtert hietnd. 15Drum, sait dyr Hörerherr, dyr Got von Isryheel: I gib iem aynn Wermuet z össn und ayn giftigs Säfterl z trinken. 16I zstraeu s unter Völker, die wo sö nit und ienerne Vätter eerst recht nit kennt habnd, und laaß s gscheid eyn n Krieg einhin, hinst däß i s ausgrott haan. 17Yso spricht dyr Hörerherr: Lustertß aynmaal! Ruefftß de Klagweiber zueher, die Weiberleut, wo Klaglieder singen künnend! 18Kemmen sollnd s und aft anfangen mit dyr Klag über üns, yso däß myr grad non schwimmend vor lautter Zäher. 19Lustert; ietz singend s! Ayn Klagliedl hoert myn aus Zien. Mein, wie haat s üns dyrwischt; ietz ist s netty aus mit üns! Furt müess myr aus dyr Haimet; zstürt habnd s üns ünserne Häuser. 20Weiber, hoertß yn n Herrn sein Wort; lostß drauf, was yr enk sagn mecht! Bringtß yn enkerne Töchter bei, wie myn klagt; aynand sollnd s ys Tootnlied beibringen! 21Dyr Baindlkraamer ist bei n Fenster einhergstign, sogar eyn de Pfläst einhin. Er rafft de Kinder von dyr Gassn wögg, de Burschn von de Plätz. 22D Leichnäm lignd wie dyr Mist auf n Feld, wie Garbn hinter de Ärnleut; die klaubt kainer zamm. 23Yso spricht dyr Trechtein: Dyr Weise sollt nit mit seiner Weisheit geudnen, dyr Röck nit mit seiner Kraft, dyr Reiche nit mit seine Schätz. 24Nän, wer si rüemen will, sollt s daa dyrmit tuen, däß yr Einsicht haat und mi kennt. I bin dyr Herr. I bin der, wo auf dyr Erdn Lieb, Recht und Gerechtigkeit bringt. Netty dös will i habn, sait dyr Trechtein. 25Ja, es kimmt ayn Zeit, sait dyr Herr, daa wo i sogar mit de Beschnitnen allsand abrechnet, 26ob dös ietz Güptn ist, Judau, d Roetem, Ämmannen, Mob und de Aufhingschertn in dyr Wüestn; denn für mi seind die allsand unbeschnitn, und aau dös gantze Isryheel ist für mi unbeschnitn, seght myn s von dyr Gsinnung her. |