Hebraeer 9
Textbibel 1899
1Der erste nun hatte Gerechtigkeiten des Dienstes und das Heiligtum nach der Art der Welt. 2Denn da ward das erste Zelt so ausgerüstet: drinnen der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote, und das nennt man das Heiligtum. 3Dann hinter dem zweiten Vorhang die Hütte, die man Allerheiligstes nennt, 4mit dem goldenen Räucheraltar und der Lade des Bundes, ganz mit Gold überzogen, darin ein goldener Topf mit dem Manna und der Stab Aarons, der ausgetrieben hat, und die Tafeln des Bundes, 5oben drüber aber die Cherubim der Herrlichkeit, die den Sühndeckel überschatten; worüber jetzt nicht im einzelnen zu reden ist.

6So war die Ausrüstung, und es betreten das erste Zelt jederzeit die Priester, wenn sie ihren Dienst ausrichten, 7das zweite aber nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst und für die Versehen des Volks in Unwissenheit. 8So weist der heilige Geist darauf hin, daß der Weg zum Heiligen noch nicht offenbar geworden ist, so lange das erste Zelt noch seinen Bestand hat, 9das da ist ein Sinnbild auf die jetzige Periode, unter welchem Gaben und Opfer dargebracht werden, die den Dienenden nicht vollenden können am Gewissen, 10sondern nur auf Speise und Trank und allerlei Waschungen gehend, Gerechtigkeiten des Fleisches, bis zur Zeit da es richtig gestellt wird aufgelegt.

11Als aber Christus erschien als Hoherpriester der künftigen Güter, ist er durch das höhere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, 12auch nicht mittelst Blutes von Böcken und Kälbern, sondern mittelst seines eigenen Blutes ein für allemal in das Heiligtum gegangen, da er eine ewige Erlösung gefunden. 13Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche der Kuh, welche die Befleckten besprengt, heiligt zur Reinheit des Fleisches, 14wie viel mehr wird das Blut des Christus, der mittelst ewigen Geistes sich selbst fleckenlos Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken zum Dienst des lebendigen Gottes.

15Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit auf Grund des Todes, der zur Ablösung der Uebertretungen aus dem ersten Bund erfolgte, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfiengen. 16Denn wo eine Stiftung ist, da muß der Tod des Stifters beigebracht werden. 17Eine Stiftung wird über Toten kräftig, da sie nichts gilt, so lange der Stifter lebt. 18Daher ist auch die erste nicht ohne Blut eingeweiht worden. 19Denn nachdem Moses dem ganzen Volke alle Gebote nach dem Gesetze verkündet hatte, nahm er das Blut von Kälbern und Böcken nebst Wasser und roter Wolle und Ysop und besprengte das Buch selbst sowie das ganze Volk 20und sprach: das ist das Blut des Bundes, den Gott für uns verordnet hat. 21Und ebenso besprengte er die Hütte und die sämtlichen Geräte des Dienstes mit dem Blut. 22Und fast alles wird nach dem Gesetze mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.

23Das ist also der notwendige Weg der Reinigung für die Abbilder der Dinge in den Himmeln, aber für das himmlische Selbst muß es höhere Opfer geben als diese. 24Denn Christus ist nicht in Heiligtümer mit Händen gemacht eingetreten, Nachbilder der wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um nun zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; 25auch nicht um sich oftmals darzubringen, wie der Hohepriester in das Heiligtum jährlich eingeht durch fremdes Blut, 26da er dann hätte oftmals leiden müssen seit der Welt Grundlegung. Nun aber ist er einmal auf den Abschluß der Zeiten offenbar geworden zur Beseitigung der Sünde durch sein Opfer. 27Und so wie den Menschen bevorsteht einmal zu sterben, dann aber das Gericht, 28so wird auch der Christus, nachdem er einmal dargebracht ist, um die Sünden vieler aufzuheben, zum zweitenmale ohne Sünde erscheinen denen, die auf ihn warten, zum Heil.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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