De Bibl auf Bairisch 1Daa saah i aynn andern Engl, aynn ganz aynn mentischn, von n Himml abherkemmen. Von ayner Wolk war yr umhüllt, und ayn Rögnbogn stuendd ober seinn Haaupt. Sein Antlitz war wie d Sunn und seine Hächsn als wie Feuersäulnen.
2In dyr Hand ghabt yr ayn aufgschlagns Büechl. Er gsötzt seinn zesmen Fueß auf s Mör, seinn winstern auf s Land
3und schrir, wie wenn ayn Leeb brüelet. Aft däß yr grueffen hiet, erhobnd de sibn Dunder iener Stimm.
4Wie de sibn Dunder gsprochen hietnd, haet i s nidergschribn. Daa ghoer i aber ayn Stimm von n Himml abher rueffen: "Halt dös fein ghaim, was de sibn Dunder gsprochen habnd; schreib dös +nit auf!"
5Und der Engl, dönn wo i auf n Mör und auf n Land steen saah, erhob sein zesme Hand gan Himml.
6Er schwor bei dönn, der wo auf eebig löbt, der wo önn Himml bschaffen haat mit alln Zueghoer und d Erdn mit alln Drum und Dran, und s Mör mit alln, was drinn ist: "Es bleibt kain Zeit meer,
7denn daadl, wenn dyr sibte Engl sein Stimm erhöbt und sein Saunn blaast, gaat dyr Herrgot allss dyrraicht habn, was yr ietz non ghaimhaltt. Yso hiet yr s yn seine Knecht, de Weissagn, künddt." 8Und dö Stimm von n Himml abher, wo i ghoert hiet, spraach non aynmaal gan mir: "Gee und nimm dös Buech, wo der Engl aufgschlagner in dyr Hand haltt, der wo auf n Mör und Land steet!" 9Daa gieng i zo dönn Engl und gabitt n, däß yr myr dös Büechl gibt. Er gsait zo mir: "Nimm s und iß s! Deinn Magn gaat s grimmen laassn, aber in deinn Mäul ist s süess wie Höng." 10Daa naam i dös Büechl yn n Engl aus dyr Hand und aaß s. In meinn Mäul war s süess wie Höng. Wie i s aber gössn hiet, ghaut s meinn Magn ganz schoen durchaynand. 11Und mir wurd gsait: "So, ietz weissagst non aynmaal über männig Völker, Dietn, Gezünger und Künig!" |